Wer mit seinem Hund in den Wäldern um Prüm herum unterwegs ist, der trifft nur selten Menschen. Und wenn, dann vielleicht einen oder zwei Pilger, die auf ihrer Tagestour von Kronenburg durch die Schneifel in die Jugendherberge nach Prüm unterwegs sind. Ein paar mehr Menschen begegnet man bestenfalls, wenn man auf der Wanderung durch die Schneifel Rast im rustikalen Blockhaus am Schwarzen Mann macht. Ansonsten gibt´s nur Natur und Ruhe pur beim Wandern mit Ihrem Vierbeiner. Und nicht nur in der Schneifel, sondern im gesamten Prümer Land.
Abseits der beiden Skigebiete am Schwarzen Mann in der Schneifel und in der Wolfsschlucht, die direkt bei Prüm liegt, sieht man bestenfalls mal die Rute einer Wildsau, die rasch im Dickicht verschwindet. Oder, mit viel Glück, ein Rudel fliehender Hirsche oder Damwild, Füchse oder einen Dachs, wie er aufgeschreckt in seiner Burg verschwindet. Dann müssen Hundewanderer natürlich darauf achten, dass der Hund nicht hinterher jagt. Denn: im Rheinland-Pfälzischen Waldgesetz gibt´s zwar keine Leinenpflicht für Hunde, aber Stöbern und Jagen sind strengstens verboten. Wer erwischt wird, muss – berechtigterweise – mit viel Ärger rechnen.
Am Moore-Pfad in der Schneifel
Selbst wenn das Prümer Land, das Einige auch als Westeifel bezeichnen, flächenmäßig nur einen kleinen Teil der gesamten Eifel einnimmt, gibt´s für Hundewanderer zahlreiche Routen durch große Waldgebiete, vorbei an gurgelnden Bächen, über hügelige, ausgedehnte Wiesen oder durch felsiges Gelände, wo früher die Kelten wohnten.
Waren Sie schon mal mit ihrem Vierbeiner auf dem Moore-Pfad in der Schneifel? Am Parkplatz gegenüber dem Blockhaus am Schwarzen Mann zeigt eine Karte, wo die mehrere Kilometer lange Route lang führt. „Hier ist die Welt noch in Ordnung!“ begrüßt uns ein älterer Herr, der uns als Einziger auf einem der schmalen Stege, die man manchmal auf dem Moore-Pfad gehen muss, entgegen kommt. Seine Augen strahlen zufrieden über seinen roten, prallen Backen, als wir auf einem der Stege aneinander vorbei manövrieren und er dabei Shiva, unsere Weimaraner Hündin, im Vorbeigehen leicht über den Kopf tätschelt. „Ja, das stimmt! Hier ist die Welt noch in Ordnung!“, erwidern wir freundlich und setzen unseren Weg durch diese unberührte Urlandschaft langsam fort. Am Wegrand schlabbert Shiva ein paar Schlucke Wasser aus einem Rinnsal, von denen es hier Oben viele gibt. Direkt am Moore-Pfad entspringt auch der Alfbach, der sich Richtung Halenfeld, Großlangenfeld und dann in unzähligen Windungen bis nach Pronsfeld schlängelt, wo er dann in die Prüm mündet.
Viel Natur für Hund mit Begleitung
Viele der unzähligen Routen eignen sich für kurze, zwei- oder dreistündige Wanderungen. Wer will, kann aber den ganzen Tag mit seinem Hund unterwegs sein. Probieren Sie doch eine der vier Prümer Land Routen aus, die Sie und Ihren vierbeinigen Begleiter auf unterschiedlichen Längen, von elf bis knapp 20 Kilometer, durch bezaubernde Gebiete rund um Prüm geleiten.
Günstiger Ausgangspunkt für Wanderungen rund um Prüm ist zum Beispiel das oberhalb des Kurparks in Prüm gelegene Hotel Tannenhof, das einen Steinwurf weg vom Waldrand liegt und sich ideal für einen schönen Spaziergang bis zur Skihütte in der Wolfsschlucht und dann über die Postsiedlung zurück in die Stadt eignet. Hunde sind natürlich willkommen.
Wer von der Skihütte noch weiter will, überquert einmal die B265 am Ende der Zufahrt zur Wolfsschlucht und wandert dann den Berg runter Richtung Gondenbrett bis Obermehlen. Und von dort aus in Richtung Schneifel, um dann in einer großen Rechtskurve durch die Mischwälder über den Bergrücken oberhalb von Gondenbrett – Panoramablick inbegriffen – zurück nach Prüm zu wandern. Unterwegs gibt´s genügend kleine Bäche, aus denen Hundi seinen Durst stillen kann. Die Wege sind übrigens überall gut ausgeschildert. Die Wanderkarte 17 Prümer Land, des Eifelvereins gibt bei Bedarf gute Orientierung – auch wenn sie nicht immer ganz akkurat ist. Aber keine Angst – verlaufen kann man sich eigentlich nicht. Für eine so lange Wanderung sollte man aber gut 6 Stunden Zeit mitbringen und Proviant mitnehmen.
Ins romantische Mehlental und zurück
Die Natur im Prümer Land lässt sich eigentlich überall ausgiebig genießen. Vom Landhotel Wenzelbach im Süden Prüms – Hunde sind auch hier willkommen – gehen einige zunächst geteerte Wege auf den Kalvarienberg und laden zu einer kurzen Wanderung über den Höhenkamm Richtung Explosionskrater und dann wieder runter nach Prüm ein. Bei gutem Wetter bietet sich hier ein unglaubliches Panorama Richtung Schneifel auf der einen Seite und auf der anderen Seite in Richtung Ellwerath und weit darüber hinaus. Im Süden reicht der Blick in die Ferne bis zu den Windrädern bei Heckhuscheid.
Oder wandern Sie von dort aus runter ins Mehlental Richtung Niedermehlen und dann wieder den Berg hoch, bis Sie und Ihr Begleiter wieder am Krankenhaus, das direkt neben dem Krater liegt, rauskommen. Sie können auch mit dem Auto zum Wascheider See fahren, in dem Sie uns ihr Hund bei heißem Wetter ein Bad nehmen können, bevor Sie sich auf eine kurze, ein- oder zweistündige Wanderrunde in den Wald Richtung Schneifel aufmachen.
Wasser für Hundi gibt´s in der Schneifel, die ein großer Wasserspeicher ist, eigentlich überall.
Oder wie wär´s mit einer schönen, mehrstündigen Wanderung durch die Schönecker Schweiz oder von Wallersheim aus sieben Kilometer durch den großen und wildreichen Wald bis zur Künstlersiedlung nach Weissenseifen und wieder zurück?
Ganz egal wo Sie im Prümer Land wandern: für die längeren Runden sollte Ihr Hund nicht zu alt sein, damit er die Wanderung gut packt. Und zu heiß sollte es auch nicht sein, auch wenn Sie meistens im Wald wandern. Aber Sie können ja öfter eine kurze Rast einlegen und dabei die einsame Landschaft und Ruhe des Prümer Lands in sich aufsaugen und zusammen mit Ihrem treuen Wegbegleiter genießen.
Alle Bilder & Quellen: Ulli Pesch