Seit Tausenden von Jahren sind Hunde als treuer Begleiter des Menschen gern gesehen. Früher waren es nicht die Mini Hunde, die den Menschen begeisterten, sondern große, kräftige Rassen. Dieser Wandel lässt sich einfach erklären: Einst begleitete der Hund seinen Besitzer mit auf die Jagd und musste Haus und Hof bewachen. Mini Hunderassen waren für diesen Zweck nicht so gut geeignet, wie größere  Artgenossen.

Die Trendwende

In der heutigen Zeit wohnt eine Vielzahl der Hundebesitzer in relativ kleinen Wohnungen. Und kaum jemand braucht noch einen Hund zum Bewachen. Auch die Jagd hat nicht mehr den Stellenwert von früher.

Der Hund wird eher als Freund, Partner oder Kindersatz gesehen. Mini Hunderassen eignen sich für die Haltung in einer Wohnung bedeutend besser als größere Hunderassen.

Kleine Hunde beanspruchen nicht nur weniger Platz, sie fressen auch weniger und können im Bedarfsfall einfach getragen werden. Trotz der Tatsache, dass solche Minihunde weder als Haus- und Hofhunde, noch als Jagdhunde gehalten werden, haben sie ihren Beschützerinstinkt und Jagdtrieb nicht ganz verloren.

Vorteile und Nachteile von Mini-Hunden auf einen Blick

Vorteile:

  • Kleine Wohnungen und Appartements sind ideal für Mini-Hunde
  • Einfacher Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrradkorb oder kleinem Auto
  • Gute Reisebegleiter mit höherer Akzeptanz an Urlaubsorten
  • Geringere monatliche Kosten für Futter und Zubehör
  • Kleinere Umweltbelastung durch weniger Urin und Kot
  • Menschen haben oft weniger Angst vor kleinen Hunden

 

Nachteile von Mini-Hunden

  • Anfälliger für manche Krankheiten (z.B. Kniescheibenprobleme, Gebissfehlstellungen)
  • Evtl. Tendenz zu ängstlichem Verhalten und Kläffen
  • Manchmal eigenwilliger Charakter, der geduldige Erziehung erfordert
  • Schlechte Sozialisation, wenn sie ständig getragen werden
  • Gefahr, als Modeartikel oder Spielzeug behandelt zu werden
  • Höheres Verletzungsrisiko aufgrund geringer Körpergröße

7 beliebte Mini Hunderassen:

Mops

Mops

Unsplash / Pixabay, creative commons public domain

Ursprünglich stammt der Mops aus England. Er gehört zu den Mini Hunderassen, die von der FCI anerkannt sind. Vermutungen lassen erahnen, dass der Mops schon vor 2000 Jahren im Kaiserreich China gezüchtet wurde. Die Vorfahren sollen Vermutungen nach Doggen geglichen haben. Mini Hunderassen waren vor 2000 Jahren in China schon sehr beliebt. Mini Hunde durften oft nur privilegierte Chinesen besitzen, daher wurde der Mops auch „Kaiserhund“ genannt. Obwohl der Mops immer wieder Liebhaber und Züchter fand, geriet er bis 1918 fast in Vergessenheit.

Möpse können unterschiedlich gefärbt sein, sind bis 35 Zentimeter hoch und wiegen zwischen 6 und 8 Kilogramm. Möpse gehören zu den Mini Hunden, die besonders anhänglich, fröhlich, intelligent und freundlich sind. Sie sind treue und auf den Menschen fixierte Begleiter, die ein angenehmes und kaum aggressives Verhalten zeigen. Möpse brauchen nur sehr wenig Bewegung, sie eignen sich bestens für die Haltung in einer Wohnung. Als Besitzer sollten Sie aber Wert auf eine ausgewogene Ernährung legen, damit Ihr Mops nicht übergewichtig wird.

Hier gehts zum ausführlichen Mops Portrait.

Dackel

Hundefoto von Dackel Familie

Bild & Quelle: Andrea Ihringer

Dackel gehören zu den Mini Hunderassen, die speziell für die Jagd gezüchtet wurden. Es handelt sich um eine deutsche Hunderasse, die für die Jagd im Dachsbau genutzt wurde. Dackel werden auch Teckel genannt. Dackel haben einen lang gestreckten Körperbau, kurze Beine und erscheinen allgemein muskulös. Dackel wiegen, je nach Rasse bis zu 9 Kilogramm. Es wird zwischen Dackel und Zwergdackeln unterschieden. Sie können langes Fell haben, werden allerdings auch als Rauhaar- oder Kurzhaardackel gezüchtet.

Dackel sind bekannt für ihr Selbstbewusstsein. Sie sollten daher vorsichtig sein, wenn Sie mit einem Dackel einem größeren Hund begegnen. Dackel unterwerfen sich nicht unbedingt, es kann zu Beißereien kommen. Dackel haben ihren eigenen Kopf und sollten daher schon im Welpenalter konsequent erzogen und auf die Familie geprägt werden. Sie sind sehr intelligent, freundlich und aufgeweckt. Dackel können auch in kleinen Wohnungen gehalten werden, wenn sie ausreichend oft Spaziergänge unternehmen. Dackel bewegen sich nicht nur gerne und oft, sie bellen auch viel. Gerade in großen Mietshäusern sind sie daher bei Nachbarn nur bedingt beliebt.

Hier gehts zum ausführlichen Dackel Portrait.

 

Chihuahua

Die mexikanische Hunderasse Chihuahua ist unter den Mini Hunden die kleinste Rasse der Welt. Besonders erfreulich ist, dass Chihuahuas eine Lebenserwartung von 15-18 Jahren haben. Laut Aufzeichnungen haben Aztekenpriester schon im 8. Jahrhundert Chihuahuas gehalten. Sie galten als Führer von toten Seelen und sollten diese ins Jenseits begleiten. Aus dem Grund wurden sie als Opfertiere bei Beerdigungen dargebracht. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts kamen die kleinsten Hunde der Welt nach Amerika und dann nach Europa. Bauern verkauften diese bereitwillig an Touristen.

Chihuahuas wiegen nur zwischen 1,5 und 3 Kilo. Sie sind mutig, aufmerksam, intelligent und friedliebend. Fühlen sie sich unverstanden, drücken sie ihr Missfallen mit Kläffen aus. Richtig behandelt und erzogen können die „Kleinen“ sehr selbstbewusst sein. Sie gehen sehr gerne spazieren, aber nicht zu ausgiebig.

Hier gehts zum ausführlichen Chihuahua Portrait.

Malteser

Malteser Hund

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Malteser gehören zu den anerkannten Mini Hunderassen der FCI. Malteser sind schon seit mehr als 2000 Jahren bekannt, sie kamen wahrscheinlich aus Ägypten nach Malta und dort zu ihrem Name, bevor sie dann in England weitergezüchtet wurden. Malteser sind zwischen 20 und 25 Zentimeter hoch, dabei wiegen Sie zwischen 3 und 4 Kilogramm. Sie sind langhaarig und weiß bis elfenbeinfarbig. Die schwarze Nase sticht auffällig aus dem hellen Fell hervor. Malteser gehen elegant und fallen durch ihre stolze Kopfhaltung auf. Sie sind perfekten Familienhunde und verfügen über ausreichend viel Selbstbewusstsein, sodass Eifersucht für sie keine Rolle spielt.

Malteser sind lebhaft und intelligent, sie nehmen ihre Familie, wie sie ist, ob alt oder jung. Sie haben keine Probleme mit Kindern, Babys oder älteren Menschen. Die Pflege und die Erziehung sind einfach. Die Haltung in einer Stadtwohnung ist durchaus möglich, wenn steter Familienanschluss, Fellpflege und ausreichend viel Auslauf geboten werden. Sie sollten Ihren Malteser nicht häufig länger alleine lassen, dann wird der kleine Hund schwermütig.

Yorkshire Terrier

Zu den Mini Hunderassen gehört auch der Yorkshire Terrier

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Zu den allseits beliebten Mini Hunderassen gehört auch der Yorkshire Terrier mit britischer Herkunft. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Minirasse in der britischen Grafschaft Yorkshire gezüchtet. Sie sollten dabei behilflich sein, die Industriestädte der Region frei von Mäusen und Ratten zu halten. Die Schulterhöhe der Yorkshire Terrier liegt zwischen 22 und 24 Zentimeter, ihr Gewicht bei etwa 3 Kilogramm. Die Hunde verfügen über einen kompakten Körperbau und sind mit einem relativ langen, glatten Fell ausgestattet.

Yorkshire Terrier haben einen ausgeprägten Jagdinstinkt und sind ausgesprochen mutig. Trotz ihrer geringen Körpergröße verteidigen sie ihre Familie bis aufs Blut. Selber halten sie sich für größer als sie sind, daher sind sie selbstbewusst und oftmals stur. Sie sind treu, intelligent, mutig und lebhaft, bei der Führung brauchen sie eine konsequente Hand. Yorkshire Terrier können problemlos in einer Stadtwohnung gehalten werden, brauchen aber ausreichend Auslauf und Kontakt zu anderen Hunden. Sie müssen lediglich gebürstet werden, ansonsten sind die kleinen Hunde pflegeleicht, weil sie genetisch so veranlagt sind, dass es keinen Fellwechsel gibt.

 

Jack Russell Terrier

Eine Prominenz unter den Mini Hunderassen ist der Jack Russell Terrier

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Jack Russel Terrier gehören ebenfalls zu den Mini Hunderassen, die unzählige Anhänger finden, sie lassen sich einfach pflegen, mittelgut erziehen und sind sehr aktiv. Der Pfarrer Jack Russel, der auch als Jäger sehr aktiv war (geb. 1795, gest. 1883), züchtete diese Rasse. Für die Zucht verwendete er seine rauhaarige Terrierhündin Trump. Seit dem Jahr 2000 ist der Jack Russel Terrier von der FCI ( Fédération Cynologique Internationale) als Hunderasse anerkannt.

Jack Russel Terrier besitzen eine Schulterhöhe von 25 bis 30 Zentimeter, bei einem Gewicht von 4 bis 8 Kilo. Die Hauptfellfarbe muss weiß sein und das Fell zudem wetterfest. Jack Russel sind eher als robust zu bezeichnen. Die Hunde sind flink, die Körperlänge ist länger als die Körperhöhe. Sie bewegen sich geschmeidig und sind kräftig. Sie sind energiegeladen, überzeugen durch ihre Treue und Zuneigung zu ihrem Besitzer. Wichtig ist, dass Sie als Besitzer konsequent in der Erziehung sind, damit Sie den temperamentvollen Hund erziehen und auf sich prägen können. Jack Russel können bis zu 18 Jahren alt werden. Sie sind perfekte Familienhunde.

Hier gehts zum ausführlichen Parson Jack Russell Portrait.

 

Zwergspitz

Der Zwergspitz, auch Pomeranian genannt, gehört zu den kleinsten und beliebtesten Mini-Hunderassen weltweit. Ursprünglich stammt diese Rasse aus der Region Pommern, die heute zu Polen und Deutschland gehört. Dort wurden die kleinen Hunde von größeren Schlittenhunden abgeleitet, um eine kompakte Rasse mit ähnlichem Aussehen zu schaffen. Der Pomeranian erlangte im 18. Jahrhundert durch die britische Königin Victoria große Bekanntheit, die sich für diese Rasse begeisterte.

Zwergspitze haben eine Schulterhöhe von 18 bis 22 Zentimetern und wiegen zwischen 1,5 und 3 Kilogramm. Sie sind bekannt für ihr üppiges, plüschiges Fell und ihre aufmerksamen, mandelförmigen Augen. Ihr Charakter ist lebhaft, selbstbewusst und ausgesprochen wachsam. Trotz ihrer geringen Größe verfügen sie über einen starken Beschützerinstinkt und neigen dazu, ihre Familie lautstark vor Eindringlingen zu warnen.

Der Zwergspitz ist ein idealer Wohnungshund, benötigt jedoch regelmäßige Spaziergänge und geistige Auslastung, um Verhaltensauffälligkeiten wie übermäßiges Bellen zu vermeiden. Die Fellpflege ist vergleichsweise aufwendig, da das dichte Unterfell regelmäßig gebürstet werden muss, um Verfilzungen zu verhindern.

Für wen sind Mini Hunderassen geeignet?

Mini Hunderassen sind für alle Menschen bestens geeignet, die Hunde lieben und respektieren. Die hier vorgestellten Mini Hunde sind nur eine Auswahl, es gibt noch wesentlich mehr. Bedenken Sie aber, dass das Wesen der Mini Hunderassen zwar genetisch bestimmt werden kann, aber abhängig von der Haltung und der Erziehung sind. Sie prägen Ihren Hund und sind letztendlich auf für die Ausbildung des Charakters verantwortlich. Daher nehmen Sie die Vorstellungen als Anregung. Geben Sie Ihr Bestes, wenn Sie sich für einen Hund der Mini Hunderassen entscheiden, diesen zu einem wirklich gesellschaftsfähigen Hund zu erziehen. Egal, ob Sie in einer Mietwohnung oder auf dem Land wohnen.

 

Titelbild & Quelle: BarnImages / Pixabay, creative commons public domain