Man kennt das typische Bild von alten Hunden: stumpfes, teilweise verfilztes Fell, schlechte Zähne und ein etwas
unangenehmer Geruch. Doch das muss nicht sein. Mit guter Pflege können das Fell sowie die Zähne gut erhalten bleiben. Zu Bedenken ist jedoch, dass oft ein größerer zeitlicher Aufwand damit verbunden ist wie mit einem Junghund.

Fellpflege

Mit dem Alter wird das Fell des Hundes meist trockener und spröder, außerdem verfilzt es schneller als bei einem jungen Hund. Zudem sind viele ältere Hunde an der Haut empfindlicher.
Aus diesen Gründen ist es wichtig, der Fellpflege eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Nehmen Sie sich am besten täglich ein paar Minuten Zeit und pflegen Sie das Fell Ihres Vierbeiners.
Achten Sie beim Bürsten Ihres Hundes darauf eine Bürste mit weichen Borsten zu verwenden, sodass die Haut nicht unnötig belastet wird. Sollten keine Verfilzungen vorhanden sein, kämmen Sie diese bitte nicht aus, sondern schneiden Sie sich einfach ab.
Sind Sie mit Ihrem Hund bis jetzt immer zum Hundefriseur gegangen, tun Sie das weiterhin. Bitten Sie auch hier Ihren Hundefriseur noch einfühlsamer zu sein, sollte er es nicht von selbst tun.
Die beste Fellpflege hilft jedoch nichts, wenn das Fell nicht die passende Nahrung erhält.
Achten Sie deshalb immer auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Siehe dazu Teil 2 – Ernährung des alten Hundes.

Zahnpflege

Bei vielen Hunden entstehen mit dem Alter Plaque und Zahnstein. Diese greifen die Zähne an und wirken sich darüber hinaus negativ auf den ganzen Organismus aus. Deshalb ist es von großer Wichtigkeit nicht erst im Alter des Hundes an die Zahnpflege zu denken, sondern sich bereits in jüngeren Jahren damit zu beschäftigen.

Die einfachste Möglichkeit Plaque und Zahnstein vorzubeugen ist, dem Hund gesunde Kausnacks wie beispielsweise Rinderkopfhaut und Knochen zu geben. Hier ist es jedoch wichtig auf die Beschaffenheit der Zähne zu achten und die Stärke der Kausnacks bzw. Knochen den Zähnen anzupassen.
Zusätzlich sollten Sie darüber nachdenken Ihrem Hund die Zähne zu putzen. Wir Menschen putzen uns zwei Mal pro Tag die Zähne, das wäre für unsere Hunde zu viel, aber 2 -3 Mal pro Woche ist durchaus empfehlenswert. Bitte benutzen Sie dazu nicht eine Zahnpasta und Zahnbürste für Menschen. Es gibt in guten Zoofachgeschäften spezielle Hundezahnpasten sowie Fingerzahnbürsten.

Um Ihren Hund das Zähneputzen beizubringen, empfiehlt es sich zuerst mit dem bloßen Finger zu üben und mit diesem über die Zähne zu fahren. Duldet Ihr Hund das, können Sie als nächstes einen Mull-Fingerling verwenden und so die Zähne putzen bis Sie schließlich bei der Fingerzahnbürste angelangt sind.

Kann sich Ihr Hund mit dem Zähneputzen überhaupt nicht anfreunden, gibt es als Alternative gute Mundsprays, die die Bildung von Zahnstein und Plaque eindämmen können.

Pfotenpflege

Mit dem Alter nimmt meistens das Bewegungsbedürfnis ab. Unsere Hunde springen und fetzen nicht mehr wie wild über die Wiese und Felder, sondern schlendern gemächlich mit uns am Weg entlang und die Spaziergänge werden kürzer gehalten. Dadurch haben die Krallen keine Möglichkeit mehr sich von selbst abzulaufen. Krallenschneiden ist nun angesagt.

Kennt Ihr Hund das Krallenschneiden bereits aus jungen Jahren, ist keine Übung mehr notwendig.
Findet Ihr Hund das Krallenschneiden gruselig, gewöhnen Sie ihn langsam an diese Pflege.

Ist es Ihrem Hund nicht möglich sich mit dem Krallenschneiden anzufreunden, können Sie als Alternative eine selbstgebaute Hundenagelfeile verwenden. Nehmen Sie dazu ein größeres Brett mit Schmirgelpapier und bringen Sie Ihrem Hund bei dort mit den Pfoten zu kratzen. Die Krallen kürzen sich dadurch von alleine. Doch nicht nur den Krallen muss Beachtung geschenkt werden, auch die Pfotenballen können rissiger und spröder werden. Ist das der Fall cremen Sie die Pfotenballen immer wieder mit Melkfett oder Kamillensalbe ein um die Pfoten geschmeidiger werden zu lassen.

Ohrenpflege

Und zu guter Letzt, aber deswegen nicht weniger wichtig, die Pflege der Ohren. Kontrollieren Sie die Ohren Ihres Hundes einmal pro Woche und reinigen Sie diese sollte Schmutz darin sein. Bitte verwenden Sie dazu keine Wattestäbchen, Sie würden mit großer Wahrscheinlichkeit den Gehörgang Ihres Hundes verletzen. Für das Ohrenreinigen gibt es spezielle Tropfen, die in die Ohren geträufelt und einmassiert werden können. Der Hund schüttelt sich anschließend und der Schmutz kann sich lösen.

Erste Alarmanzeichen für Entzündungen im Ohr sind

  • übler Geruch aus dem Ohr,
  • häufiges Kratzen am Ohr,
  • Sekretabsonderungen aus dem Ohr oder auch
  • Gleichgewichtsstörungen.

Im Zweifel stellen Sie Ihrem Hund immer einen Tierarzt oder einen Tierheilpraktiker vor.

Ein Gastbeitrag von Sabrina Reichel, Hundeschule VitaCanis

Siehe auch:

Foto: Miss Steel, Quelle: geograph // creative commons CC BY-SA

At the dog groomers (2), Wilton (Miss Steel) / CC BY-SA 2.0