Über die Chance als Hundehalter den Weltfrieden wiederzufinden.

  • Barfen oder trocken füttern?
  • Flexi­, Moxon­, gar keine Leine?
  • Rütter, Milan, Hundnanny oder keiner davon?
  • Wurmkur oder Kokosflocken?
  • Kleiner oder großer Hund?
  • Hundeschule im Eliteinternat­, oder Waldorfstil?
  • Spot on oder Bernsteinkette?
  • Krallen kürzen oder ablaufen?
  • Hund vom Züchter oder aus dem Tierschutz?
  • Halsband oder Geschirr?
  • Dog dancing oder Agility?
  • Hündin oder Rüde?
  • Impfen oder nicht?
  • Rudel oder Einzelhund?
  • Fastentag oder regelmäßige Futterzeiten?
  • Kastration oder nicht?
  • Dies sind nur einige Beispiele, die scheinbar mehr Konfliktpotenzial bergen als der Nahostkonflikt. Im Resultat streiten sich Menschen über diese Dinge in online Foren, beleidigen sich in Hundevereinen, riskieren Freundschaften und trennen sich von Partnern. Der Nicht­Hundebesitzer reibt sich im Anbetracht der Themen verwundert die Augen und glaubt es kaum, während wir Hundefreunde alleine schon bei der obigen Aufzählung emotionalisiert sind.

    Ich verwette meinen gesamten Vorrat an super teurem Kokosöl in Bioqualität, dass jeder Hundehalter zu den Gegensatzpärchen eine relativ klare Haltung hat. Auf den Wetteinsatz lege ich noch mein maßgefertigtes Dogstyler Autofahrbett drauf und behaupte, dass ausnahmslos alle Menschen mit Hund, die es gut mit ihrem Liebling meinen schon mindestens über eine dieser Fragestellungen konflikthaft gestoßen sind. Ob der Konflikt nun innerlich mit sich selbst ausgefochten wurde oder verbal mit einem leibhaftigen Kontrahenten macht bei meiner Wette keinen Unterschied.

    Warum nur streiten wir uns bis auf das Blut über Inhalte dieser Art, selbst wenn wir ansonsten friedliebende Menschen sind?

    Die Antwort ist sehr einfach. Es geht um viel. Es geht um sehr viel. Es geht um nicht weniger als das Wohl und Leben unserer besten Freunde. Es geht darum wie wir ihnen ein gesundes, artgerechtes und glückliches Leben ermöglichen. Es geht letztlich darum, dass wir unsere Hunde endlos lieben und ihnen kein Leid antun möchten. Wir möchten alles Erdenkliche unternehmen, damit es unseren Tieren gut geht und das fängt beim Futter an und hört bei der Gabe von Medikamenten auf.

    Dort wo starke Emotionen im Spiel sind ist naturgemäß die Zündschnur kurz. Und wenn es extreme Unterschiede im Handeln gibt ( z.B. impfen versus nicht impfen ) kann man sich noch so gründlich ein Urteil gebildet haben, unterbewusst fragt man sich trotzdem, ob nicht der andere es richtiger macht. Das will man aber gar nicht zu Ende denken und wird aggressiv. Was macht man nun daraus? Ich finde Diskurs bringt weiter und Kontroversen müssen sein.

    Die Lösung ist denkbar simpel: Bevor ihr das nächste Mal inhaltlich zu diskutieren beginnt führt ihr euch kurz vor Augen, dass euer Gegenüber genauso viel Liebe für sein Tier empfindet wie ihr und ebenso nur das Bestmögliche will.

    Damit ist der Weg frei für ein konstruktives, von Respekt getragenes Gespräch in dem es inhaltlich gerne krachen kann, das im idealen Fall aber keine persönlichen Beleidigungen zur Folge hat. Gehen wir in diesen unfriedlichen Zeiten doch mit gutem Beispiel voran und zeigen, dass man diametral gegensätzliche Meinungen zivilisiert diskutieren kann. Ich bin sicher, dass das mit dem Großteil der Mitmenschen möglich ist.

    In diesem Sinne…please…make love not war…

    P.s. Den Menschen, die vorsätzlich Tiere quälen oder verwahrlosen lassen gebt ihr bitte weiterhin verbal vor die Zwölf und schaltet den Tierschutz ein. Genauso wie man auf der großen Weltbühne mit all denjenigen nicht diskutieren sollte, die die Würde , Rechte und Unversehrtheit von Mensch und Tier nicht achten, ganz gleich wer sie sind und was sie antreibt.

    Ein Gastbeitrag von Irina Julia Götz

    Bild & Quelle: Irina Julia Götz