Wie diejenigen, die Ach Goood schon kennen, wissen werden, hat Ach Goood einen kleinen Hund. Mal kurz nachmessen… Ginas Schulterhöhe beträgt ca. 30 cm. Süüüüß, oder?! Sie ist ja auch der süßeste, liebste, bezauberndste kleine Hund auf der Welt. Komisch, sagt ihr, eurer auch?! So ein Zufall. :) Jeder findet natürlich den eigenen Hund am süßesten, liebsten, bezauberndsten… usw. Kleine Hunde haben aber schon Vorteile an der „Niedlichkeitsfront“: klein ist ja irgendwie von Haus aus bereits knuffig und süß. Aber man muss die Kleinen trotzdem ernst nehmen und darf sie nicht zum Accessoire oder Schoßhund verkommen lassen. Nur weil sie klein sind, muss man sie nicht in eine Handtasche stopfen oder laufend auf dem Schoß haben, rumtragen und verhätscheln. Es sind schließlich immer noch Hunde!
Es gibt aber Menschen, die kleine Hunde gar nicht erst als „richtige“ Hunde ansehen und das findet Ach Goood ungerecht. Kleine Hunde sind genauso wie große Hunde; sie haben die gleichen Bedürfnisse und brauchen genauso Erziehung und Liebe wie alle anderen Hunde auch.
Ach Goood ist schon früher, als er noch gar keinen eigenen Hund hatte, aufgefallen, dass oft die kleinen Hunde irgendwie fies sind. Das sind oft so Kläffer, Wadenbeißer, Fußhupen und wirklich manchmal richtig giftig. Woran liegt das?
Sicherlich nicht am Hund; wer jetzt denkt, dass kleine Hunde von sich aus öfter giftig sind als große, der irrt. Denn es liegt am Menschen. Viele Menschen schaffen sich einen kleinen Hund an, weil sie denken, dieser macht weniger Arbeit als ein großer. Vielleicht denken sie, die kürzeren Beine müssen nicht so weit laufen. Der Kleine kann ja im Garten ein bisschen flitzen und dann kommt er wieder in die Handtasche. Und wenn er mal wieder alles, was sich bewegt, anbellt, kommt er eben wieder in die Handtasche. Das ist der größte Schwachsinn, den es gibt. Alle Leser, die z.B. einen Jack Russell zuhause haben, werden jetzt vehement nicken und genau verstehen, was Ach Goood sagen will. Oft sind kleine Hunde nämlich sogar anspruchsvoller als große Hunde.
Viele kleine Hunde sind ursprünglich so klein gezüchtet worden, weil sie Jäger waren und sie auf Ratten, Dachse und anderes Getier losgelassen wurden und sie wegen ihrer Größe z.B. in den Dachsbau rein konnten. Würde man mit einem großen Jagdhund eine Viertelstunde um den Block laufen? Nein, sicherlich nicht. Das reicht auch dem kleinen Hund nicht. Jeder Terrier-Besitzer (Ach Gooods Hund ist auch ein Terrier-Mischling) ist froh, wenn er einen netten Gegen-Terrier trifft, damit die zwei sich beim Spielen gegenseitig auspowern. Ganz oft hört Ach Goood dann vom Gegen-Besitzer „Wir sind schon zwei Stunden unterwegs“ und der kleine Hund flitzt herum, als wäre er zwei Wochen in Quarantäne gewesen. Viele „große“ Hunde, die Ach Goood trifft, können überhaupt nicht mit solchen kleinen Flitzern mithalten und brauchen nach einer Runde eine Pause, während sich Ach Gooods Hund schon das nächste „Opfer“ zum Spielen sucht.
„Sie kommen ja wie gerufen!“, freut sich dann der nächste Kleine-Flitzer-Besitzer, weil es nichts Schöneres gibt als wenn zwei (oder mehr!) Hunde beim Spielen richtig Spaß miteinander haben.
Netter Nebeneffekt: die sind nachher ordentlich müde! Am häufigsten vom Kleine-Flitzer-Besitzer zu hörender Satz: „Der ist einfach nicht tot-zu-kriegen!“ (tot natürlich im Sinne von müde zu verstehen!)
Ach Goood hat daher folgende Theorie für die giftigen unter den kleinen Hunden: Eigentlich müssten diese genauso spielen, rennen und pesen wie Ach Gooods kleine Rennsemmel oder wie es eben für viele „große“ Hunde normal ist, aber sie können es nicht; die Möglichkeit hierzu wird ihnen vom Halter nicht gegeben. Außerdem erlaubt man es einem kleinen Hund viel eher ungehorsam zu sein als einem großen. Wenn der Kleine an einem Menschen hochspringt, ist es ja fast schon niedlich, aber lass das mal den Dobermann von nebenan machen. Da ist das Geschrei groß. Ist ja auch verständlich, aber auch kleine Hunde brauchen Grenzen. Nicht ausgelastete, unerzogene Hunde, groß wie klein, werden zum Problem: sie wissen nicht, wohin mit ihrer Energie und lassen sich vom Besitzer auch nicht bändigen. Deshalb darf man, findet Ach Goood, die kleinen Hunde nicht unterschätzen und auch nicht zum Schoßhund verkommen lassen. Alle Hunde, groß und klein, brauchen Bewegung, Erziehung und natürlich ordentlich Liebe.
Ein Gastbeitrag von Gabrielle Schmihing
Bild & Quelle: Gabrielle Schmihing