Deutschlands Hundehaltung bewirkt einen jährlichen Umsatz von ca. 5 Milliarden Euro – das klingt nach glänzenden Aussichten für Hundeberufe. Eine Studie über die wirtschaftliche Bedeutung der Hundehaltung in Deutschland belegt dies. Ihr Fazit: Von Hundeberufen kann man leben und Hunde schaffen Arbeitsplätze. Wir haben die Gründerin von HundeBusiness.de, Dagmar Vogel, gebeten, einen Überblick über die wesentlichen Hundeberufe zu geben und aufzuzeigen, welches Potenzial sich denn grob dahinter verbirgt.
Hundeberufe gibt es (fast) wie Sand am Meer
Die Wissenschaftler haben bei ihrer Berechnung alle Faktoren miteinbezogen, die mit dem Thema Hund zu tun haben: Neben den klassischen Hundeberufen auch die Bereiche
- Hundeschulen
- Hundesalons
- Hundepensionen
Laut Studie gibt es 250 Hundepensionen in Deutschland. Ihnen wird ein Umsatz von etwa 14 Millionen Euro zugerechnet. Pro Hundepension also durchschnittlich 56.000 Euro.
- Hundebestattungsunternehmen
- Hundezüchter
- Hundenahrung und Hundezubehör
- Tierärzte
- Arzneimittel
- Tierheime
- Hundehaftpflichtversicherungen
- Hundevereine
- Hundeausstellungen
- Hundebücher und Hundezeitschriften
- Hundesteuer
- und Hotels oder Unterkünfte, in denen man als Hundehalter einen Aufschlag für die Übernachtung des Hundes zahlen muss.
- Hundephysiotherapeuten
- Hundetierheilpraktiker
- Hundepsychologen
- oder verwandte Berufe wie z.B. Orthopädie-Technik für Hunde werden nicht mit aufgeführt.
Kein Wunder, dass dabei eine solche Summe heraus kommt.
Was zeichnet einen Hundeberuf aus
Neben der Tatsache, dass man dafür ein jeweils fachspezifisches Hundewissen beherrschen sollte, sind Hundeberufe in der Regel unternehmerische Selbstständigkeiten. Nur ein geringer Teil wird in Anstellung ausgeübt.
Meist werden Hundeberufe als sogenannte Ein-Personen-Unternehmen geführt.
Also eine Selbstständigkeit in der nur eine Person beschäftig oder tätigt ist. Oder sie starten zumindest als solche. Generell spricht vieles dafür den Hund zum Beruf machen zu wollen. Man sollte sich allerdings unbedingt mit der Thematik der beruflichen Selbstständigkeit beschäftigen. Und sich fragen, ob man gerne selbstständig – mir ist der Begriff „unternehmerisch“ allerdings lieber – tätig sein will. Und was man dafür eventuell Neues lernen und wissen muss.
Beruflich Selbstständig-Sein ist anders
Beruflich Selbstständig zu sein ist eine spezielle Art der Beschäftigung, die sich doch erheblich von der Tätigkeit in einem Angestelltenverhältnis unterscheidet. Auch wenn ich der Meinung bin, dass die Attribute „selbst und ständig“, die häufig mit der beruflichen Selbstständigkeit assoziiert werden, nicht wirklich passend sind und auch sehr abschreckend wirken können, so steckt doch ein Fünkchen Wahrheit darin. Denn als Selbstständige ist man zumindest ständig selbst dafür verantwortlich, ob das Geschäft läuft oder nicht.
Unternehmerisch tätig sein wollen
Zwar ist der jährlichen Umsatz von ca. 5 Milliarden Euro, den der Hund laut Studien allein in Deutschland erwirtschaftet richtig groß. Und eine Studie über die wirtschaftliche Bedeutung der Hundehaltung in Deutschland gelangt zu dem Fazit, dass man von Hundeberufen leben kann.
Allerdings fällt ein Stückchen von diesem Kuchen nicht jedem einfach in den Schoß, der meint, es würde ihm oder ihr Spaß machen, mit Hunden beruflich zu arbeiten. Ob man nun mit einer Hundeschule, einem Hundesalons, einer Hundepensionen oder im medizinischen Bereich als Physiotherapeut oder Heilpraktiker sein Geld verdienen will. Immer gehört zum erfolgreichen Gelingen auch ein unternehmerisches Konzept und die Bereitschaft sich mit den spezifischen Anforderungen der unternehmerischen Tätigkeiten auseinander zu setzen. Denn: Egal ob es ein Nebenjob oder Hauptberuf sein soll, wirtschaftlich gewinnbringend sollte er auf jeden Fall sein. Damit einem einerseits das Finanzamt keine Liebhaberei unterstellen kann und andererseits, um davon auch leben zu können.
Sind Vorteile wirklich Vorteile?
Die Vorteile und Nachteile der selbstständigen Berufsausübung, sollte jeder für sich abwägen. Es sollte zur eigenen Persönlichkeit passen. Vorteile können unter anderem sein, dass der Hundeberuf nebenberuflich begonnen oder ausgeübt werden kann. Auch, dass man in der in der Gestaltung und Ausübung des Berufes völlig frei ist oder man/frau sein/ihr eigener Chef ist. Aber dies sind nur dann Vorteile, wenn einem das persönlich auch liegt, also der eigenen Persönlichkeit entspricht. Ansonsten können sich diese Vorteile auch schnell in Nachteile umwandelnd.
Wenn man sich mit diesen Themen auseinander gesetzt hat – am besten bevor man in einen Hundeberuf startet – und die Entscheidung pro Selbstständigkeit ausfällt, dann spricht natürlich sehr vieles dafür, seine Leidenschaft auch zum Beruf zu machen. Und die Aussichten, damit auch Geld zu verdienen sind gar nicht so schlecht!
Ich wünsche allen, die diesen Schritt gehen wollen, viel Erfolg und gutes Gelingen!
Mein Fazit pro Hundeberuf
Ich finde, der Gesamtumsatz der Branche macht Mut und Hoffnung. Wie es scheint, ist mit einem Hundeberuf durchaus Geld zu verdienen. Betrachtet man die einzelnen Jahresumsätze jedoch genauer wird klar, dass einige Berufe hauptsächlich im Nebenerwerb ausgeübt werden. Oder die kalkulierten Jahresumsätze lassen nur eine Beschäftigung im Nebenerwerb zu.
Aus meiner Sicht stellt das keinen Hinderungsgrund für eine Entscheidung pro Hundeberuf dar. Viele Hundebusinesses wurden erst einmal im Nebenerwerb begonnen. Und wenn man dann überzeugt ist das Richtige für sich gefunden zu haben, lässt sich der Nebenerwerb zu einem Haupterwerb ausbauen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass bei vielen, die den Schritt in die hundeberufliche Selbstständigkeit in Erwägung ziehen, gerade die Verdienstmöglichkeiten nicht die ausschlaggebende Motivation dafür sind.
Jedoch: Egal ob der Hundeberuf ein Nebenjob oder Hauptberuf sein soll, wirtschaftlich gewinnbringend sollte er auf jeden Fall sein. Damit einem einerseits das Finanzamt keine Liebhaberei unterstellen kann und andererseits, um davon auch leben zu können.
Und noch einmal das Bild von oben mitsamt der Quellenangabe: