Hundehalter mit eigenem Garten können zur artgerechten Haltung des Vierbeiners einen wertvollen Beitrag leisten. Neben einer immer verfügbaren Spielwiese zum Toben und Rennen profitieren Hunde noch von ganz anderen Vorteilen, die ein eigener Garten zu bieten hat.

Bei der Gartengestaltung gilt es einiges zu beachten: Neben offensichtlichen Sicherheitsrisiken (z. B. Giftpflanzen, unbeaufsichtigtes Verlassen des Grundstückes) sorgen bestimmte Elemente im Garten für einen artgerechten Ausgleich zur Wohnungshaltung.

Doch Achtung: Das tägliche Gassigehen mit dem Hund kann auch der eigene Garten nicht ersetzen.

 

Hundesicherer Gartenzaun

Für die Sicherheit des Hundes ist es enorm wichtig, dass dieser das Grundstück in einem unbeobachteten Moment nicht verlassen kann. Neben den klassischen Varianten wie dem Doppelstab-Mattenzaun oder dem Maschendrahtzaun sorgen auch natürliche Grundstücksbegrenzungen wie Hecken dafür, dass der Hund den Garten nicht verlässt.

Die erforderliche Höhe des Gartenzauns hängt dabei vor allem von der Hunderasse und deren Springtalent, aber auch von gesetzlichen Bestimmungen ab. Hundehalter sollten sich hier bei ihrer Gemeinde erkundigen, auf welche Art und Weise der Garten gesichert werden muss, wenn der Hund frei darin herumläuft.

Für einige Hunderassen besteht sogar eine Verpflichtung zur Einzäunung des Grundstücks. In allen anderen Fällen ist es in der Regel ausreichend, wenn der Zaun etwa drei Mal so hoch ist wie die Größe des Hundes.

 

Spielwiese zum Toben, Rennen, Spielen und Entspannen

Der Rasen ist das Herzstück vieler Gärten und wird auch von vielen Hunden gerne für diverse Aktivitäten genutzt. Apportierspiele, Agility-Geräte oder Tauziehen gehören dabei zu den liebsten Aktivitäten vieler Hunde. Wichtig ist, dass der Rasen dafür einige wichtige Eigenschaften mitbringt.

Besonders hervorzuheben ist die Strapazierfähigkeit. Hundehalter wählen bei der Neuanlage eines Rasens am besten eine besonders robuste Sorte wie z. B. einen Sport- und Spielrasen. Dieser ist für hohe Belastungen ausgelegt und nimmt auch beim wilden Toben nicht so schnell Schaden.

Damit der Rasen gesund wächst, muss er gelegentlich gedüngt werden. Hundehalter wählen hier am besten einen biologischen Dünger oder verwenden einen Mulchmäher oder Mähroboter zum Rasenmähen. Das liegengebliebene Schnittgut wirkt als natürlicher Dünger für den Rasen, sodass auf den Einsatz von mineralischen Rasendüngern weitgehend verzichtet werden kann.

 

Stilles Örtchen – Hundetoilette im Garten

Viele Gartenbesitzer lassen ihren Hund bei schlechtem Wetter gern in den Garten, damit er dort sein Geschäft verrichten kann. Im stressigen Alltag oder bei Krankheit von Hund oder Halter ist das durchaus eine gute Option, die mehrere Gassigänge am Tag vermeiden kann.

Idealerweise richtet man dem Hund dafür eine Toiletten-Ecke ein bzw. gewöhnt ihn von Anfang an an ein bestimmtes Areal, sodass man den Garten nicht vollständig nach den Hinterlassenschaften absuchen muss.

 

Apportieren – auf Stöcke besser verzichten

Einige Hunde apportieren für ihr Leben gern, andere erlernen diese Fähigkeit trotz viel Training nicht. Für alle Hunde, die gerne Bälle, Frisbees und andere Gegenstände zurück zu ihrem Besitzer bringen, ist der Garten der ideale Ort dafür.

Auch wenn der Garten selbst einiges zum Apportieren hergibt, sollte auf das Werfen und Fangen von Stöcken verzichtet werden. Auch wenn mancher Vierbeiner leidenschaftlich gern mit Stöcken spielt, sollte man für Zerrspiele oder für das Apportieren besser auf Hundespielzeug zurückgreifen, das für den Anwendungszweck gefertigt ist. Splitterndes Holz kann Verletzungen im Maul und/oder im Rachen des Hundes verursachen und dem ausgelassenen Spiel schnell ein Ende bereiten.

Wer aufs Stöckchen-Holen nicht verzichten möchte, sollte darauf achten, keine Zweige von giftigen Pflanzen, Sträuchern und Bäumen zu verwenden. Gefährlich sind für Hunde unter anderem Holunder, Oleander, Stechpalme, Buchsbaum und viele weitere.

 

Agility im Garten

Je nach Größe des Gartens lässt sich dieser sehr kreativ mit Geräten für den Hundesport einrichten. Spezielle Agility-Geräte für den eigenen Garten sind schnell auf- und abgebaut, sodass man hier regelmäßig trainieren kann. Gerade anspruchsvolle Hunderassen wie beispielsweise der Australian Shepherd profitieren sehr von abwechslungsreicher Bewegung, die gleichzeitig auch den Geist stimuliert.

 

Hundehütten – Zurückziehen und Entspannen

Für viele Hundehalter gehört eine Hundehütte zur hundefreundlichen Gartengestaltung dazu. Der Rückzugsort lädt zur Erholung und Entspannung ein und dient auch als Rückzugsort, wenn im Garten Kinder spielen oder Gartenarbeit verrichtet wird.

Hundehütten sollten ausreichend groß dimensioniert und witterungsbeständig gefertigt sein. Modelle aus Holz sind besonders beliebt, müssen aber regelmäßig auf Schäden durch Feuchtigkeit hin überprüft und mit einem Holzschutzmittel behandelt werden.

 

Abkühlung im Sommer

Der Gartenschlauch kann im Sommer für Abkühlung sorgen und ist für viele Hunde gleichzeitig ein willkommenes Spielgerät. Den Wasserstrahl fangen, in ihn hineinbeißen oder ihm hinterherzurennen kann einigen Hunden wahre Freude bereiten.

In den eigenen Pool sollte man den Hund jedoch nicht lassen. Die Poolchemie kann empfindliche Schleimhäute sowie die Augen und Ohren reizen und beim Verschlucken von zu viel Poolwasser können Hunde Magen-Darm-Probleme entwickeln. Auch Haut- und Fellprobleme können durch das Chlor im Pool verstärkt werden.

Besser ist es, dem Hund einen eigenen Hundepool anzubieten. Kinder-Planschbecken eignen sich dafür nicht, weil die Folie durch die Hundekrallen Schaden nehmen kann. Spezielle Hundepools sind jedoch strapazierfähig genug und können ohne Sicherheitsbedenken von allen Hunden genutzt werden.

Eine Checkliste der To-Dos & Donts gibt es auf der Webseite der garten.schule