Der Deutsch-Kurzhaar: Was macht diesen leidenschaftlichen Jäger aus? Für wen ist er geeignet? Was sind seine größten Bedürfnisse? Antworten gibt’s hier!

Bei dem Deutsch-Kurzhaar handelt es sich um einen Vollblutjäger, wobei seine vollständige Bezeichnung – „Deutscher Kurzhaariger Vorstehhund“ – nur einen Bruchteil seines Könnens beschreibt. Aufgrund seines Leistungswillens gehört er in Jägerhand; seiner Familie ist er ein unschätzbarer Freund und Begleiter.

Wie entstand der heutige Deutsch-Kurzhaar?

Der „Kurzhaar“ oder einfach „DK“ gilt als ältester Vertreter der kontinentalen Vorstehhunde mit dem Zusatz „deutsch“ in der Benennung. Als dieser hat er an der Entwicklung vieler einheimischer Vorstehhundrassen mitgewirkt, wie beispielsweise dem Deutsch-Drahthaar. Der erste ins Jagdgebrauchshundestammbuch eingetragene Hund war ein Deutsch-Kurzhaar; Voraussetzung dafür ist eine bestandene VGP, das „Grüne Abitur“ der Vorstehhunde. Wie man sieht, wurde die Rasse von Beginn an auf Vollgebrauch gezüchtet. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Die Urahnen des DK waren Hunde aus dem Mittelmeerraum, die vornehmlich zur Beizjagd eingesetzt wurden; ihr markantestes Merkmal war die Vorsteheigenschaft. War der aus ihnen entstandene Urtyp des Kurzhaar (Stammvater „Hektor I“) noch sehr schwerfällig, so wandelte er sich innerhalb von gut 100 Jahren zu seiner heutigen edlen Erscheinung. So wurde unter Anderem der englische Pointer eingekreuzt.

Als die Feudalherrschaft mit dem Vormarsch Napelons einbrach, konnten breite Kreise der Bevölkerung an der Niederwildjagd teilnehmen; damit gelangte der Deutsch-Kurzhaar von den Fürstenhöfen in die anderen Bevölkerungsschichten. In dieser Zeit wurde aus dem reinen „Vorsteher“ der vielseitige Gebrauchshund, den wir heute kennen. Schon 1880 wurde der „Brauntigerklub“ gegründet, der sich bereits 11 Jahre später in den Klub „Kurzhaar Berlin“ verwandelte, den Stammklub der Rasse.

Wesen und Erscheinung

Hunter vom Peenestrom: Deutsch-Kurzhaar in der Wiese

Hunter vom Peenestrom
Bild & Quelle: Carolin Zilske

Der Kurzhaar ist ein eleganter, harmonischer Hund von brauner oder schwarzer Farbe mit allen denkbaren Übergangsformen. Sein athletischer, muskulöser Körperbau und das feste, kurze Haar machen ihn zu einem perfekten Arbeitshund von großer Ausdauer und Schnelligkeit.
Er ist sehr aktiv und sportlich, wobei körperliche Anstrengung allein ihn nicht auslastet. Dieser Hund braucht eine Aufgabe, Kopfarbeit sowie die regelmäßige Möglichkeit, seine Anlagen auszuleben. Der Deutsch-Kurzhaar ist hochintelligent und sehr lernwillig; er lässt sich gut erziehen und ausbilden. Überdies besitzt er ein ausgesprochen freundliches Wesen, ein guter Wachhund wird daher wohl nie aus ihm werden. Als überaus soziales Rudeltier braucht der Kurzhaar die Nähe zu seinen Menschen wie die Luft zum Atmen.

Ein jagdlicher Allrounder

Als Vollgebrauchshund mit Schwerpunkt auf der Arbeit vor dem Schuss (hier insbesondere der Feldarbeit), gilt der Deutsch-Kurzhaar als der „Experte fürs Feld“ unter den deutschen Vorstehhunden. Darüber hinaus glänzt er auch in sämtlichen anderen Disziplinen: Dazu gehört eine hervorragende Wasser- und Verlorenbringerarbeit. Viele Züchter legen verstärkt Wert auf die Waldarbeit, insbesondere Stöbereinsätze und die Arbeit auf der Schweißfährte verwundeten Wildes. Die große Zahl der jährlichen Verbandsschweißprüfungs-Absolventen spricht dabei für sich. Dazu ist er stark genug, um auch den schwersten Fuchs aus der Deckung zu holen. Kurzum: das Einzige, was der Deutsch-Kurzhaar nicht kann, ist die Bauarbeit. Könnte er auf Terriergröße schrumpfen, so wäre er auch dort noch einsatzbereit. Einen vielseitigeren Jagdbegleiter kann man kaum finden.

Wer wird mit dem Deutsch-Kurzhaar glücklich?

Hunter vom Peenestrom: Deutsch-Kurzhaar

Hunter vom Peenestrom
Bild & Quelle: Carolin Zilske

Wie ihr wohl schon ahnt, in allererster Linie: Jäger. Wer einen Kurzhaar als Liebhaber halten möchte, muss ihm eine sinnvolle Aufgabe geben – und zwar täglich. So gibt es zum Beispiel DK, die erfolgreich als Rettungshunde geführt werden. Gerade als Flächensuchhund kann der Kurzhaar einen Teil seiner Anlagen (die schnelle, raumgreifende Suche) ausleben. Man sollte immer darauf achten, eine Beschäftigung zu finden, die ihm das Ausleben seiner Talente ermöglicht.

Der Deutsch-Kurzhaar: Meine Traumrasse

Corrie vom Peenestrom: Deutsch-Kurzhaar im Portrait

Corrie vom Peenestrom
Bild & Quelle: Carolin Zilske

Intelligent, Sozial, Leistungswillig: Das ist der Kurzhaar in drei Worten. Und ehrlicherweise muss ich noch hinzufügen: Er ist wunderschön. Für mich ist der Deutsch-Kurzhaar mit seiner harmonischen, strammen Erscheinung und den intelligenten Augen auch äußerlich die schönste Rasse.

Absolut genial: Diese Hunde können derart mit den Augenbrauen spielen, dass sie eine nahezu menschliche Mimik hinbekommen.

Mit ihnen kann man wirklich reden. Künftige Herrchen und Frauchen sollten unbedingt beachten, dass Deutsch-Kurzhaar ihre Beschäftigung einfordern. Ihr Leistungswille ist enorm und sie wollen überall dabei sein. Die Nähe zum Menschenrudel ist ihnen extrem wichtig. Aber genau darum holen wir uns doch alle einen Hund, oder?

Ein Gastbeitrag von Caro Zilske

Quellen:
http://www.deutsch-kurzhaar.de/chronik.htm
http://www.deutsch-kurzhaar.de/dk-ck1.htm

Alle „Deutsch-Kurzhaar“-Bilder & Quellen: Carolin Zilske