Fragt man Wikipedia nach der Bedeutung des Begriffs Nachhaltigkeit, dann erfährt man:
Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem die Bewahrung der wesentlichen Eigenschaften, der Stabilität und der natürlichen Regenerationsfähigkeit des jeweiligen Systems im Vordergrund steht.
So weit so gut. Wer jetzt viele Fragezeichen vor sich hat und sich wundert was das konkret bedeutet, ist nicht alleine. Der Begriff Nachhaltigkeit hat viele Bedeutungen – in der Politik, der Wissenschaft und Wirtschaft. Immer stärker findet sich das Wort Nachhaltigkeit aber auch im alltäglichen Leben wieder und nicht nur der Begriff taucht immer häufiger auf –
in den letzten Jahren hat sich ein wahrer Nachhaltigkeits-Lifestyle entwickelt.
In der Mitte der Gesellschaft …
Nachhaltigkeit ist der Begriff der Stunde und im wahrsten Sinne des Wortes „in aller Munde“. Beim Einkauf im Supermarkt stehen wir, gemeinsam mit vielen anderen Nachhaltigkeits-Jüngern, vor den Regalen, vertieft in Informationen über Herkunft und Zusammensetzung der Lebensmittel. Wir realisieren mehr und mehr den immens großen Einfluss auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft, den wir durch unseren Lebensstil und unser Konsumverhalten haben. Wir handeln zunehmend bewusster und mit mehr Verantwortung und weiten unsere Bemühungen um Nachhaltigkeit auf unseren kompletten Lebensstil aus. Wir tragen Öko-Klamotten, setzen auf grünen Strom und wenn wir trotz Großstadt mal ein Auto brauchen springen wir in den vor 5 Minuten bestellten Elektro-Mini des Carsharing-Partners und düsen los. Das Thema Nachhaltigkeit ist längst nicht mehr nur ein angesagter Trend dem es für kurze Zeit zu folgen gilt. Nachhaltigkeit ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und nachhaltige Produkte in allen Bereichen des täglichen Lebens bekommen immer mehr Bedeutung.
Mit gutem Gewissen kaufen … auch für Hund und Katz
Betrachtet man diese Entwicklung, so liegt es nahe, dass das Thema Nachhaltigkeit auch im Bereich Haustier eine zunehmend große Rolle spielt. 75 Prozent der Heimtierhalter sind dazu bereit, für ein nachweislich nachhaltig hergestelltes Produkt mehr zu bezahlen. Aber was macht eine nachhaltige Produktion und „faire“ Produkte überhaupt aus? Wie ein Puzzle setzt sich eine nachhaltige Herstellung aus einer Vielzahl an ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten zusammen, die gemeinsam ein großes Ganzes ergeben. Dazu zählen unter anderem die verarbeiteten Materialien eines Produkts, die Art und Weise der Herstellung, die Umstände am Arbeitsplatz und die faire Bezahlung der an diesem Produkt arbeitenden Menschen.
Vielen Unternehmen – ob groß oder klein – wird allmählich klar, was mit ihnen passieren wird, wenn sie nachhaltige Entwicklung nicht in ihrem Geschäftsmodell berücksichtigen und übernehmen aktiv Verantwortung für Mensch, Natur und eine lebenswerte Zukunft. Sie reagieren damit auch auf die rasant steigende Nachfrage und setzen auf „grüne“ Produkte und nachhaltige Produktionsbedingungen. Und entgegen aller überholten Vorurteile muss man auch beim Thema Design schon längst keine Abstriche mehr machen. Die große Sport- und Lifestylemarke PUMA beispielsweise setzt in seinem Unternehmenskonzept immer mehr auf nachhaltige Materialien, faire Arbeitsbedingungen in der Herstellung und umweltschonende Produktionsprozesse. PUMA gelingt mit seinen Ansätzen ein erster Schritt in die richtige Richtung und fungiert damit als Vorreiter, dem hoffentlich noch viele folgen. In der Heimtierbranche gewinnt das Thema Nachhaltigkeit ebenso immer mehr an Bedeutung und das sowohl innerhalb der Unternehmen als auch im Bewusstsein der Kunden. Immer mehr Tierbesitzer hinterfragen die Rohstoffe aber auch die Fertigungsbedingungen der Haustierprodukte und das gilt längst nicht mehr nur für Tiernahrung. „Made in Germany“ gilt hier als Qualitätsmerkmal, und schafft darüber hinaus eine gewisse Transparenz.
Produkte für Tier und Mensch „Made in Germany“
Das junge Label Treusinn aus München verbindet die Herstellung von Tieraccessoires mit sozialem Engagement. Hierzu zählen nicht nur faire Arbeitsbedingungen unter denen die Produkte gefertigt werden und eine angemessene Bezahlung. Simone Rosner, die Gründerin von Treusinn hat sich für eine Zusammenarbeit mit Werkstätten für Menschen mit Behinderung entschlossen, deren Mitarbeiter alle Produkte mit viel Engagement und Liebe zum Detail von Hand fertigen. Auf diese Weise trägt das Unternehmen dazu bei, Menschen mit Handicap in die Gesellschaft zu integrieren, ihnen ein sinnvolles Betätigungsfeld zu schaffen und ihre Leistung durch eine faire Bezahlung wertzuschätzen.
Wert legt das Label zudem auf die Verwendung heimischer Rohstoffe. Bei der Fertigung der Holzprodukte beispielsweise, werden nur heimische Hölzer verarbeitet. Das spart Transportwege und schont die Umwelt. Ein wertschätzender Umgang mit diesen Ressourcen ist Treusinn wichtig, so verwendet das Unternehmen wo immer dies möglich ist nachwachsende Rohstoffe oder schenkt „gebrauchten“ Materialien wie etwa LKW-Planen oder Segeltüchern ein neues Leben. Dabei entstehen langlebige und ökologisch durchdachte Produkte für Tierliebhaber, die bewusst und fair einkaufen wollen, ohne auf stilvolles Design zu verzichten.
Chance zur Mitbestimmung …
Die Verwendung von natürlichen und unbehandelten Materialien kommt nicht nur der Natur, sondern letztlich auch unseren Haustieren zugute. Das österreichische Verbrauchermagazin „Konsument“ testete im Jahr 2013 18 Hundespielzeuge. Das erschreckende Ergebnis: keines der getesteten Produkte war frei von Giftstoffen.
Tatsache ist, dass Hunde und Katzen weder Weichmacher noch künstliche Duftstoffe in ihrem Spielzeug brauchen. Ihre feinen Nasen würden sich letztendlich sowieso für jenes ohne künstliche Zusatzstoffe entscheiden.
Eine Umstellung auf nachhaltige produzierte Güter, seien es Tieraccessoires, Lebensmittel, Bekleidung, Möbel oder andere Produkte des täglichen Bedarfs, ist weder schwer noch teuer. Nutzen Sie Ihre Macht als Verbraucher. Nachhaltigkeit verlangt Verantwortung: Gestalten Sie aktiv mit, hinterfragen Sie wo bestimmte Produkte hergestellt werden und welche Produktionsbedingungen damit einhergehen. Schließlich haben wir nur eine Welt und gemeinsam können wir sie ein kleines bisschen besser machen.
Ein Gastbeitrag von Simone Rosner von Treusinn
Bild & Quelle: moonlight3 / Pixabay, creative commons public domain
Alle anderen Bilder & Quellen: Treusinn, via Simone Rosner