Cesar Millan, Jahrgang 1969, der selbernannte Hundeflüsterer, ist der weltweit bekannteste Hundetrainer und weiss Millionen von treu ergebenen Fans hinter sich.

Cesar Millan: illegaler Einwanderer aus Mexiko

Mexiko ist nicht nur die Heimat der vielerorts geliebten Chihuahuas, sondern auch die Cesar Millan’s. Geboren in Culiacán zog er als Jugendlicher mit seiner Familie nach Mazatlán, um mit 21 Jahren illegal in die USA einzuwandern – ohne jegliche Englischkenntnisse oder Bekanntschaften!
Schon bald gründete er die „Pacific Point Canine Academy“ und einige Jahre später das „Dog Psychology Center“ bei Los Angeles.

Der Hundeflüsterer

Ende 2004 begann sein Siegeszug auf unserer Bildschirmen: Der National Geographic Channel sendete die erste Folge der Reality-TV-Sendung „Der Hundeflüsterer“ (im Original: „Dog Whisperer“). Seine Fernsehshow sehen bis zu elf Millionen Zuschauer. In Deutschland hat sich Sixx die Rechte gesichert. Die Nachfolgesendung heisst nun „Leader of the Pack“.
Neben seinen TV-Auftritten, hat er zahlreiche Bestseller verfasst und war mit seiner „Vertrau deinem Instinkt“-Tour in ausverkauften Stadien in ganz Amerika unterwegs und hat die Massen begeistert.
Wer nicht Roman Abramovitsch heisst, hat übrigens kaum eine Chance, Cesar Millan zu engagieren – zu astronomisch sind seine kolportierten Gagen: Eine amerikanische Zeitung vermeldete, dass Millan für eine Beratung bis zu 80.000 Dollar verlangt – die er widerum seiner gemeinnützigen Stiftung spendet.
Wenngleich Martin Rütter vor ihm seine mediale Karriere begann, gibt es keine zwei Meinungen, wer die Nummer 1 ist.

Die Cesar Millan Methode

Millan propagiert, dass der Besitzer klar als Rudelführer auftreten und Anweisung geben muss.

Der Hund muss sich unterwerfen, um dann Gehorsam zeigen zu können. In der Praxis ist genau dies ein Problem für Hundebesitzer – sie haben zu wenig Energie, was dem Hund Angst signalisiert und er unausgeglichen wird und seinen Rudelführer nicht mehr ernst nimmt.

„Die Hälfte aller Hunde in Amerika glauben, ihr Name sei ,nein‘!“

Cesar Millan handelt unkonventionell. Er schaut sich die Situation an und adressiert als Erstes das Verhalten der Besitzer. „Viele meiner Klienten haben einen Doktortitel oder entscheiden über Tausende Menschen“, sagt Millan, „aber sie haben ihren Chihuahua nicht im Griff. Oprah, zum Beispiel, hat sicher Führungsstärke, aber zu Hause ist ihr Cockerspaniel Sophie das Alphatier.“ Er scheut sich nicht, der erfolgreichsten Talkmasterin der Welt zu wenig Selbstvertrauen zu unterstellen.

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Wenn es sein muss, steigt Millan auf seine Rollerblades und der Hund ist kein Problemfall mehr. Genauso kriecht er in einem plüschigen Hasenkostüm hechelnd hin und her, um die Körpersprache eines aufgeregten Pudels nachzuahmen

Cesar Millan Kritik

Ein Hundeguru wie Cesar Millan, polarisiert, und seine Gegner machen mobil.

  • Kritiker werfen ihm vor, bei Problemhunden Todesangst durch Strangulieren anzudeuten, um sie somit gefügig zu machen.
  • Auf Verhalten von Tieren spezialisierte Tierärzte, so zum Beispiel von der European Society of Veterinary Clinical Ethology und der American Veterinary Society of Animal Behavior (AVSAB) kritisierten 2009, dass Millan mit aversiven Trainingsmethoden arbeite. „Die Methoden, mit denen der selbst ernannte Hundeflüsterer versucht, die Hunde gefügig zu machen, widersprechen jeder Form einer gewaltfreien, verantwortungsvollen Erziehung“, sagt auch Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater e. V. (BHV) in einem offenen Brief an sixx

Wir werden verfolgen, wie sich das Ganze weiter entwickeln wird.

Und noch einmal das Bild von oben mitsamt der Quellenangabe:

Cesar Millan - Hundeflüsterer

Foto: Doctor Noe
Quelle: flickr // creative commons CC BY-ND