Kennen Sie auch das folgende Phänomen: Für sich selbst drehen Sie jeden Cent dreimal um, bevor Sie ihn ausgeben, aber wenn es um den geliebten Vierbeiner geht, setzt der Verstand manchmal aus? Wenn ich mir Buffys Kiste(n) zuhause anschauen, dann frage ich mich bei einigen Teilen wirklich, was mich damals nur geritten hat, dieses oder jenes Teil gekauft zu haben.
Die Halsband-Fraktion
Gehören Sie zu den glücklichen Besitzern, deren Hund nur ein einziges Halsband hat? Dann ziehe ich den Hut vor Ihnen. Ich habe im Geiste eben mal meine Halsband-Sammlung durchgezählt: Da hätten wir das breite, rote Glitzerhalsband, das Buffy eigentlich viel zu groß ist, das ich damals aber unbedingt kaufen musste, weil ich mir schon immer ein breites Halsband gewünscht habe. Dann wäre da Buffys schwarzes Stoffhalsband, mit der ausziehbaren „Leinenfunktion“, falls ich Sie mal kurz festhalten muss. Nur gut, dass ich das nicht auch direkt am Halsband könnte. Nummer 3: Das hellgrün-rosa-karierte Frühlingshalsband, das mich unerwartet im Fressnapf angesprungen hat.
Der Satz der Verkäuferin: „Das würde bestimmt richtig hübsch an Ihrer Hündin aussehen!“, klingt mir noch heute in den Ohren.
Dann haben wir noch unser normales Allzweckhalsband, ein einfaches braunes Lederhalsband, wie es meiner Meinung nach JEDER Hund benötigt. Raten Sie mal, wie oft Buffy dieses gute Stück ausführt? Dann fliegt noch ein billiges Ersatzhalsband durch die Wohnung, das ich gekauft habe, als ich ausversehen ohne Halsband im Urlaub in Österreich war. Vor einiger Zeit waren die Hunter-Retriever-Halsbänder sehr modern, ich weiß nicht ob Sie diese auch kennen? Das sind die Halsbänder, die keinen richtigen Verschluss haben, sondern deren Ende durch einen Ring führt, so dass man sie ganz leicht vom Kopf streifen kann. Natürlich hat Buffy sich nicht von den anderen Hunden mobben lassen müssen, nur weil sie kein so ein tolles Halsband hatte. Also hat sie auch eines bekommen, nur habe ich es damals leider viel zu groß gekauft, so dass Buffy es jedes Mal, wenn sie den Kopf gesenkt hat, verloren hat. Nummer sieben ist dagegen besser gerechtfertigt: Ein nettes Halstuch, das Buffy trägt, wenn wir auf jemanden besonders Eindruck machen wollen oder wir mal „schick“ ausgehen. Zum Glück ist Buffy ein Mädchen, denn Tino hätte damit ein Männlichkeitsproblem… Damit kommen wir also auf sieben Halsbänder für einen Hund, die aktuell bei mir durch die Wohnung fliegen. Wenn man bedenkt, dass wir mittlerweile 12 Jahre hatten, um zu sammeln, ist das ja gar nicht sooo viel. Ok, einige Halsbänder haben sich im Laufe der Jahre auch schon in die ewigen Jagdgründe verabschiedet, aber das können nicht mehr als drei oder vier gewesen sein. Rechnen wir großzügig, dann kommen wir auf zwölf Halsbänder in zwölf Jahren – das ist eines pro Jahr, also durchaus noch vertretbar.
Das breite Glitzerhalsband steht Buffy schon sehr gut, aber wirklich gebraucht hätte sie es nicht
Auch ein schöner Rücken kann entzücken
Natürlich wird unsere Halsbänder-Sammlung noch durch Geschirre erweitert. Ja, auch hier in der Mehrzahl. Allerdings sind es hier bei weitem nicht so viele wie bei den Halsbändern und zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass wir auch noch jedes einzelne davon besitzen. Ihr allererstes Geschirr hat Buffy mit ca. einem Jahr bekommen, als ich angefangen habe, mit ihr Rad zu fahren. Es ist ein ganz normales Brustgeschirr in rot, dessen einzige Besonderheit ist, dass es gepolstert ist. Kurze Zeit später habe ich damals aber angefangen, mit Buffy Inliner zu fahren, wobei sie mich über kurze Strecken auch gezogen hat.
Für diesen Spaß, habe ich mir dann ein extra Zuggeschirr angeschafft, ich wollte ja nicht, dass Madame Schäden davon trägt.
Diese beiden Geschirre waren jahrelang unsere einzigen zwei, vor rund zwei Jahren kamen dann allerdings die K-9-Geschirre mit den lustigen Sprüchen in Mode und – natürlich – habe ich für Buffy auch eines bestellt. Bis heute bleibt das allerdings mein größter Fehlkauf an Halsbändern und Geschirren, den ich jemals gemacht habe – ich habe es nämlich in babyrosa gekauft. Nach einigen Wochen habe ich mich daran sattgesehen und gemerkt, wie lächerlich Buffy damit aussieht, vor allem mit den Sprüchen „Prinzessin“ und „Zuckerpuppe“ als Aufklebern. Das Ende vom Lied: Seitdem hängt das Geschirr im Schrank, weil es mir schlichtweg zu peinlich ist, damit das Haus zu verlassen. Unser letztes Geschirr ist dagegen wieder aus sehr vernünftigen Gründen angeschafft worden und wird regelmäßig genutzt: Es ist ein ganz schlichtes schwarzes Geschirr, das Buffy nur im Stall trägt. Dafür benutze ich keines meiner anderen Geschirre, weil sie sich doch ab und zu auf den Misthaufen „verirrt“ und mit einem entsprechenden Duft zu mir zurückkommt. Summa Summarum kommen wir also auf aktuell sieben Halsbänder und vier Geschirre und jetzt raten Sie mal, welches Buffy meistens trägt – richtig, meistens ist das Punktetier „nackt“ unterwegs, so gefällt sie mir nämlich doch einfach am besten.
Die Spielzeugkiste
Seien wir mal ehrlich – eigentlich würden ein oder zwei Spielzeuge für einen Hund reichen. Buffy hat aber eine ganze Kiste, wenn man bedenkt, dass sie erst seit ungefähr zwei Jahren ihre Spielsachen länger als 2 Wochen am Leben lässt, ist das doch eine ganze Menge. Keine Angst, hier gehe ich jetzt nicht auf jedes einzelne Spielzeug ein, sondern beschränke mich auf die Gruppen: Gruppe 1: Die Bälle. Wir haben drei Bälle, die Buffy alle drei abgöttisch liebt, aber erst seitdem die Luft draußen ist. Ich korrigiere, also, wir haben drei kaputte Bälle. Als nächstes hätten wir dann die verschiedenen Apportierspielzeuge. Bedenkt man, dass mein Hund einzig und allein die Fressbeutel – davon haben wir vier – apportiert, ist diese Gruppe eigentlich sinnlos, aber trotzdem gut gefüllt. Wir nutzen sie eben nur nicht zum apportieren, sondern für „Fang-Spiele“. Als letztes habe ich noch zwei Intelligenzspielzeuge, deren Anschaffung ich mir wirklich hätte sparen können.
Buffy hatte den Trick damals nach ungefähr 10 Sekunden raus. Buffy findet es super, wenn ich sie von Zeit zu Zeit auspacke, weil es für sie leicht verdientes Futter bedeutet, aber um sie im Kopf zu beschäftigen, muss ich mir etwas anderes einfallen lassen.
Weitere sehr beliebte Spielsachen sind Buffys Zerrspielies. Diese liebt sie heiß und innig, allerdings nutzen wir diese auch für Fang-Spiele, genauso wie wir alle anderen Spielzeuge auch für Zerrspiele benutzen. Zuletzt hätten wir dann noch Buffys absolute Lieblinge: Kuscheltiere. Sie liebt es, die Watte aus den kleinen Tierchen herauszufieseln. Natürlich weiß ich, dass Kuscheltiere nicht ideale Hundespielzeuge sind, allerdings frisst Buffy weder die Knopfaugen noch die Watte. Also lasse ich ihr ab und zu den Spaß und spendiere ihr ein Kuscheltier zum Zerfetzen. Durchschnittliche Lebensdauer: 30 Minuten.
Unnützes Equipment?
Martin Rütter macht sich in seiner Show auch immer wieder über unnützes Hundezubehör lustig, sein Favorit ist dabei die Sexpuppe Jaqueline für Hunde. Ich frage mich, ob jemand wirklich diese Puppe kaufen würde? Eine Sexpuppe für Hunde würde ich nun wirklich nie kaufen, aber auch ich habe schon so manches unnützes Teil gekauft über das ich mich hinterher geärgert habe. Eines davon ist zum Beispiel ein „Hundehandtuch“. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich doch recht schnell gemerkt habe, dass ich hier ein Werbeopfer geworden bin. Die letzten Jahre haben es auch immer ausrangierte alte (Menschen-)Handtücher getan, warum sollten die nicht auch in der Zukunft ihren Dienst leisten? Nun ja, jeder hat so seine Fehler. Ein wirklich lustiges Hunde-Gadget habe ich aber vor kurzem gesehen: Einen Hunderegenschirm. In meiner Rassebeschreibung zum Dalmatiner, habe ich Ihnen ja schon von der Abneigung erzählt, die Buffy gegen Regen hat. Also habe ich tatsächlich kurze Zeit darüber nachgedacht, den Regenschirm zu bestellen, zumindest einfach so aus Spaß. Aber ich konnte mich noch rechtzeitig besinnen und habe es sein lassen. Bei der Vorstellung, wie ich mit dem Regenschirm durch unser Gassigebiet laufe und mich die anderen Hundebesitzer mustern, habe ich mich dann doch dagegen entschieden, obwohl Buffy sicher sehr angetan von dem Schirm gewesen wäre. Aber auch wenn sie es manchmal nicht wahrhaben will: Trotz allem ist sie doch noch ein Hund und darf auch mal nass werden.
Irgendwie hat er ja schon was, der Hunderegenschirm: © Geheimshop.de
Übrigens bin ich nicht die einzige, die Unmengen an Geld für Ihren Hund ausgibt: Wir Deutschen geben laut einer Studie des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) und des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands (ZZF) für unsere Haustiere rund 3,9 Milliarden Euro aus, auf das Zubehör entfällt dabei 928 Millionen, ganz schön viel für Halsbänder, Leinen und Co oder was meint ihr?