Ca. 5 Millionen Hunde und 8 Millionen Katzen leben in deutschen Haushalten. Zwei, respektive drei von ihnen leben bei uns. Damit wäre ja eigentlich schon alles gesagt, nicht wahr?! Denn jeder, der Hunde und/oder Katzen hält, weiß, was das bedeuten kann.
Für uns bedeutet es: Wir brauchen zwei Waschmaschinen, eine für Hunde- und Katzensachen, eine für unsere Kleidung. Damit in der Waschmaschine keine Tierhaare an unsere Bekleidung kommen. Jedenfalls keine, die vorher nicht auch schon drauf waren. Wo ist das Bac, äh, Haar? Meine Haare? Deine Haare? Unsere Haare! Wer braucht da noch Daunenjacken. Freunde mit Tierhaarallergie kommen uns eh nur noch im Sommer besuchen und bringen dann auch gerne ihre eigenen Sitzpolster mit.
Ich bin kein „Bürstler“, gebe jedoch mein Bestes, damit die Flut an Haaren vor allem während des Fellwechsels – der, wie Haustierhalter wissen, ein kleines bisschen ganzjährig andauert – eingedämmt wird.
Da wir „Offenes Wohnen“ praktizieren, bringt jedes geöffnete Fenster Fellknäuel von hier nach dort, also überall hin. Ich guck schon gar nicht mehr, außer es sagt sich Besuch an, dann werde ich hektisch. Soll ja nicht aussehen wie bei Hempels, nicht wahr?!
Privatsphäre hat man bei fünf tierischen Mitbewohnern sowieso keine. Einer muss dringend dann das Badezimmer überprüfen, wenn man eigentlich dort gerade seine Ruhe braucht; einer hat Angst, man könnte sich beim Zeitung lesen einsam fühlen, der nächste hat Hunger, wieder der nächste will rein oder raus – Katzenklappe ist was für Loser -, und einer ist eigentlich immer der nächste. Tote Mäuse auf der Terrasse sind der Startschuss – wer ist schneller, Hund oder ich. So bleibt man fit und es kost‘ nix.
Wenn wir uns abends auf dem Sofa niederlassen, räumen wir alles, was wir für die nächsten Stunden brauchen könnten, mal besser in die Nähe, denn aufstehen ist keine gute Idee. Entweder man zieht eine Karawane hinter sich her, egal wohin man geht, oder man hat keinen Platz mehr, wenn man zurückkommt. Der Verhaltensbiologe Udo Gansloßer sagte mal, dass deutsche Haushalte nicht tierschutzgerecht eingerichtet seien, da man ja immer einen Liegeplatz mehr braucht, als man Tiere im Zwinger hält – wer hätte schon so viele Sofas . So ist das bei uns aber nicht, nein, rein gar nicht, wirklich nicht. Wir geben uns die größte Mühe, dass Platz für alle ist. Die Hundebetten werden sehr gerne von den Katzen angenommen, genauso wie das Sofa, auf dem wir grade sitzen, sehr gerne von den Hunden angenommen wird. Eines unserer Sofas ist eigentlich immer verwaist oder ein Sessel oder ein Körbchen. Ich habe schon Liegekissen selbst genäht. Mit Teddystoff, gefüllt mit Hohlfasern, und bin auch öfter gefragt worden, ob ich so was nicht in Auftragsarbeit…….? Trotzdem ist seit gut und gerne vier Wochen ein Karton mit Papierschnipseln DER Platz für unsere Kari. Sie fragen, was in diesem Karton geliefert wurde? Nicht doch!
Ach so, ich sollte die Terrortruppe vielleicht mal vorstellen:
- Da wäre Feli, getigert, gesprächig und gelangweilt. Sie lässt mich immer gerne raten, auf was sie grade Appetit hat oder doch nicht.
- Unsere dicke Momo, auch getigert, die hat die Ruhe weg und ist eigentlich mit allem zufrieden, solange sie einen der anderen Vier ab und zu mal verhauen darf.
- Kari, einäugige Glückskatze, ist unkompliziert, geht aber davon aus, dass jeder genau eine halbe Sekunde vor ihr weiß, dass bei ihr JETZT schlechte Laune aufkommt.
- Lino, Kurzhaarcollie und Sensibelchen, der schuld daran ist, dass man mit den anderen nicht schimpfen darf, da er sonst meint, man will ihn aussetzen.
- Und zu guter Letzt unser derzeitiger Pflegehund Basti, Senfhund aus dem Süden, ein Clown und Gott sei Dank nur so groß, dass er im Bett in die Besucherritze passt. Sonst würde es eng.
Das wollten Sie alles gar nicht wissen? Sie wollten wissen, wie Hund und Katze zusammen leben? Ob es Probleme gibt? Äh, nö, uhm, so lange wir Tiere haben, haben wir Hunde und Katzen, mal mehr mal weniger, mal Hund vor Katze, mal Hund dazu, mal neue Katze dazu, mal ein Fundtier für ein paar Tage, Besucherhunde….. Probleme hatten wir nie. Wir gingen einfach ganz fest davon aus, dass sich alle vertragen. Na ja, so mehr oder weniger eben.
Ein Gastbeitrag von Renate Färber
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