Silvana Brangenberg vom super gemachten und aufstrebenden Kalte Schnauze Blog untersucht heute den Unterschied zwischen Stadt- und Landhunden und wie es eigentlich um Hunde in Mönchengladbach steht.
Mönchengladbacher Hunde sind echte Landeier und Stadtkinder zugleich. Denn nirgends sonst können Verbeiner die Vorteile einer Großstadt mit denen des dörflichen Lebens so wunderbar kombinieren: Flanieren in der Innenstadt und den angrenzenden Stadtparks oder durch Wälder und Wiesen der Dörfer und Honschaften streifen – all das können die Vierbeiner hier.
Schickimicki? Fehlanzeige! Hier wird wenig Wert auf Luxus gelegt.
Das soll aber nicht heißen, dass Mönchengladbachs Hunde nicht vorzeigbar wären. Sie kommen halt ohne Strasssteinchen oder Hundemäntel aus.
Hundesteuer in Mönchengladbach
Luxuriös ist hingegen die Hundesteuer. Anders als es der Name Mönchengladbach vielleicht vermuten lässt, ist das Hundeleben in der 267 000 Einwohner großen Stadt am linken Niederrhein in NRW sehr teuer. Die Stadt, die vor allem durch den Fußballverein Borussia Mönchengladbach weit über die Grenzen hinaus bekannt ist, nimmt sich pro Hundenase 138 Euro. Bei zwei Hunden und mehr, muss ein Halter sogar noch tiefer in die Tasche greifen. Und so fließt bei derzeit 14 600 Hunden eine Menge Geld in die Kassen der Stadt, das zu 100 Prozent in – ja, in was eigentlich investiert wird? Egal. Hauptsache der Hundehalter zahlt brav seine Steuer.
Leinenpflicht
Im gesamten Stadtgebiet herrscht Leinenpflicht – einzige Ausnahme sind Wirtschaftswege. Dabei hat Mönchengladbach, mit seinen Parks und angrenzenden Naherholungsgebieten wie dem Hardter Wald, viel Grün zu bieten. Damit die Vierbeiner trotzdem toben, flitzen und spielen können, hat die Hundelobby – ja, ja, so etwas gibt es hier tatsächlich – 16 Freilaufflächen eingerichtet. Hier kommen Halter mit ihren Hunden zusammen, schauen ihren Lieblingen beim Spielen zu oder philosophieren über Trainings- und Erziehungsmethoden. Denn in fast jedem Mönchengladbacher Hundehalter steckt ein verkappter Hundetrainer. Und so kann man sich stets sicher sein, an jeder Ecke auf einen Hundebesitzer zu treffen, der dir aus dem Stehgreif die Psyche deines Hundes deuten kann. Respekt, oder!? Aber nicht nur darin sind die Mönchengladbacher gut. Auch das Meckern und Motzen haben sie drauf. Und so wird gerne mal genörgelt, wenn der Bauer unangekündigt Freilaufflächen düngt. Dann sind alle in heller Aufregung. Gemosert wird aber auch, wenn das Gras über Wochen und Monate gar nicht bearbeitet wird.
Das macht den Mönchengladbacher Hundehalter aus
Der typische Hundehalter in Mönchengladbach gewährt seinem vierbeinigen Freund sehr viele Freiheiten. Als gleichberechtigtes Familienmitglied begleitet der Hund seinen Dosenöffner überall mit hin. Da kann es schon mal zu einer kleinen Welle der Empörung kommen, wenn ein Promiwirt Hunde in seinem Lokal verbietet. Ansonsten gilt auch hier unter den meisten Hundehaltern die Mentalität „Der tut nix“. Und so stößt manch einer auf Unverständnis, wenn man ihn bittet, den eigenen Hund auf dem Feld bei Hundebegegnungen anzuleinen. Da ist meist der Besitzer mit dem angeleinten Vierbeiner im Unrecht. Und so wird schon mal auf die nette, sympathische, rheinische Art das ein oder andere Schimpfwort ausgetauscht, bevor die Kontrahenten ihres Weges gehen.
Eines aber haben alle Hundebesitzer in Mönchengladbach gemein: „Alles für den Dackel, alles für den Club, unser Leben für den Hund.“
Und das ist doch die Hauptsache.