Den Deutschen Spitz gibt es in 5 Varietäten in aufsteigender Größe: den Zwerg-, Klein-, Mittel-, Groß- und Wolfsspitz. Das ist einmalig unter den Hunderassen, und so kann wirklich jeder den Spitz finden, der für seine Lebenslage bezüglich Aktivität, Wohnsituation, Alter und persönliche Vorliebe am besten geeignet ist! Im Detail beleuchtet Helga Barnert-Gmelin, seit 15 Jahren Spitz Züchter von der Tierpension Eindachhof. In offener Manier wird sie alle Vorzüge dieser Hunderasse betonen, aber auch eventuelle Nachteile – immer eine Frage des Standpunkts – nicht verschweigen.
Das Wesen des Deutschen Spitz
Was bei unseren Spitzen zuerst auffällt, ist die Verträglichkeit untereinander. Wir haben hier ein Rudel von neun Hündinnen, drei Deckrüden und entsprechend wechselndem Nachwuchs. Die Hunde arrangieren sich sehr gut untereinander, es gibt so gut wie keine Auseinandersetzungen, nur gelegentlich wird ein respektloser Junghund gemaßregelt. Wenn eine Hündin Welpen hat, darf natürlich in den ersten Tagen kein anderer Hund zu diesen, aber die Hündin geht sofort wieder mit dem Rudel nach draußen, kein Problem.
Zu fremden Hunden sind unsere Spitze freundlich bis zurückhaltend und gehen Stress aus dem Wege; wenn man als Hundehalter dazu steht, keinen „Rambo“ zu haben, lebt man sehr angenehm.
Festzuhalten also: Spitze sind sehr angenehm soziale Hunde! Wir verstehen gar nicht, wie jemand nur EINEN Spitz haben mag.
Für wen ist er geeignet?
Eine weitere angenehme Wesensart: die Spitze sind sehr menschenbezogen, anhänglich, schmusig und sensibel im Umgang, nicht grob oder heftig. Auch hier wieder: für Menschen, die das suchen und zu schätzen wissen, der ideale Hund; auch für ruhige und verständnisvolle Kinder.
Andererseits nimmt der Spitz Grobheit, geärgert werden, laute und heftige Wesensart von Menschen schnell übel, er weicht dann aus oder beteiligt sich zickig am Geschehen.
So muss man Kinder stets anhalten, ruhig und freundlich mit dem Spitz umzugehen und das ist ja auch Sinn jeder Erziehung in Bezug auf den Umgang mit Tieren ganz allgemein.
Im alten Griechenland war der Spitz der Hund des Kinderzimmers, der lustige und nette Spiele immer mitmachte aber Zudringlichkeit von fremden Personen zu vereiteln wusste.
Die Wachsamkeit der Spitze ist legendär, sie bewachen alles, was ihren Menschen gehört.
Das hält schon alle Strolche von Zudringlichkeit ab! Der Besitzer eines Spitzes sollte sich jedoch bewusst sein, dass es Aufgabe der Erziehung ist, diesen erwünschten Trieb seines Hundes in Bahnen zu lenken, die in unsere dichtgedrängt lebende Gesellschaft passt.
Fazit: Für Familien, in denen ein ruhiger Umgangston herrscht, Alleinstehende und reifere Menschen der ideale Hund! Insgesamt gilt wohl für alle Hunde: je kleiner, desto empfindsamer, die größeren sind wohl etwas robuster im Umgang. Die positiv erwünschte Aufmerksamkeit ist den Lebensumständen entsprechend zu lenken. Der Hund auf einem einsamen Anwesen wird da andere Aufgaben haben, als der in einem Mehrfamilienhaus. Und Spitze sind sehr anpassungsfähig: sie lieben Hundesport genauso wie den gemütlichen Fernsehabend!
Aussehen & Pflege
Die nächste positive Eigenschaft aller Spitze: das wunderschöne üppige Haarkleid ist sehr pflegeleicht! Das Fell des Spitzes hält keinen Schmutz fest, verfilzt nicht und muss nicht geschoren werden. Einfaches Kämmen und Bürsten genügt! Schnauze und Pfoten sind kurz behaart, dadurch ist der Hund sehr reinlich im Hause zu halten.
Zudem schützt das doppelte Fell die Hunde optimal sommers wie winters vor der Witterung, Spitze sind überhaupt nicht empfindlich und machen begeistert alle Aktivitäten im Freien mit!
Ganz wichtig zu erwähnen ist, dass die Deutschen Spitze als erklärtes Zuchtziel seit Jahrhunderten den fehlenden Jagdtrieb haben. Das ist im heutigen Leben wunderbar angenehm: wo für andere Hunde der liebe Gott die Flexi Leine und ein Brustgeschirr erfunden hat, kann der Spitz frei und unbeschwert mit seinen Menschen durch Wald und Flur gehen!! Unschätzbar für alle Naturfreunde, Wanderer und Wohnmobilfreunde!!
Und zum guten Schluss: Das fröhliche Wesen und der lächelnde Gesichtsausdruck machen den Spitz zu einem unwiderstehlichen Sonnenschein für Jung und Alt!
Alle Bilder (und Quelle): Tierpension Eindachhof, via Helga Barnert-Gmelin