Strassenhunde im Iran (wie auch in vielen anderen Entwicklungs- und Schwellenländern) müssen immer mit der Gefahr leben, erschossen zu werden. Nun tut sich was. Die Stadt Tabriz im Nordwesten des Landes hat diese weitverbreitete Praxis nun untersagt.

Wie kam es zu diesem Verbot?

Wie so oft ist es der Zivilcourage einer einzigen Person zu verdanken, in diesem Fall Jila Pourirani, die den Hunden von Tabriz eine bessere Zukunft ermöglicht.
Vor einigen Jahren hat sie ein kleines Tierheim für Strassenhunde und streunende Katzen gegründet, nachdem knapp 400 Hunde in Tabriz regelrecht massakriert wurden. Sie wurden

  • bei lebendigem Leibe verbrannt,
  • in Tierauffangstationen nicht gefüttert und mussten qualvoll den Hungertod erleiden,
  • andere wurden erwürgt.
  • Jila Pourirani wurde Zeugin dieser grausamen Tat, die sie bis heute heimsucht. Und so hat sie das Schicksal selbst in die Hand genommen. Sie versilberte ihre Wertsachen und konnte dank einer großzügigen Grundstücksspende eines Mitbürgers selber ein Tierheim mit dem Namen „Pardis“ (persisch für: Paradies) aufbauen.

    Jahre später

    Mit ihr als Frontfrau schlossen sich viele Leute der gemeinsamen Sache an und überzeugten schließlich den Stadtrat dieses Verbot auszusprechen.
    Strassenhunde dürfen fortan nicht mehr erschossen werden, sondern müssen in Jila Pourirani’s Tierheim abgegeben werden.

    Ein Vorbild für den Iran?

    Leider ist die Realität für Hunde im Iran weiter sehr düster. Tabriz ist bislang die einzige Stadt, die diesen mutigen Schritt gewagt hat und mit Pardis auch über eine echte Alternative verfügt.

    Noch schlimmer: in einigen Städten verdienen sich private Firmen ein gutes Auskommen mit dem gezielten Töten von Hunden, denn: sie kriegen eine Provision pro getötetem Tier!

    Es stehen sogar Vorwürfe im Raum, dass diese Firmen Hunde aus Privatbesitz klauen, um sie danach hinzurichten – alles im Namen der Gier.
    So mehren sich die Hundehalter, die ihre Hunde nur auf dem Privatgrundstück lassen, aus Angst dass diese Tiere ihnen vor ihren Augen entrissen werden.

    Zudem bieten Supermärkte keine Tierfutter und -accessoires mehr, denn in der im Land vorherrschenden konservativen Lehre gelten Hunde als unrein.

    Es gibt Hoffnung

    Private Initiativen in Teheran sowie in Mashhad sind nun ebenfalls gegründet wurden und haben bereits einige hundert Tiere aufgenommen. Das ist natürlich nur ein Anfang, aber auch ein Anfang kann eine ganze Menge sein.

    Zudem meldet der ABC News Auslandskorrespondent, Mohammed Lila, dass es vermehrt Initiativen gibt, die die Güte seitens des Propheten Mohammed gegenüber Tieren aufzeigt.

    Ihr könnt helfen

    Zumindest das Pardis aus Tabriz sowie Vafa nahe Teheran verfügen über englischsprachige Internetseiten, über die Ihr mit den Organisatoren in Kontakt treten und diese unterstützen könnt.

  • Pardise Animal Shelter
  • Vafa Animal Shelter
  • Beitragsbild & Quelle: katja / Pixabay, creative commons public domain