Steht man zum ersten Mal vor einem Neufundländer und ist die Ausmaße eines solchen Hundes nicht gewohnt, kommt der eine entweder ins Staunen, der andere möchte am liebsten kehrt machen. Doch sobald einen der Blick eines Neufundländers trifft, ist es bereits um einen geschehen.

Diese großen und kraftvollen Hunde stammen ursprünglich von der Insel Neufundland im Nordosten Kanadas. Ihre große Liebe zum Wasser und der damit einhergehende Arbeitswille, machten sie schon früh zu unersetzlichen Partnern an der Seite von Fischern. Sie holten Fischernetze ein und brachten Treibgut zurück an Land. Heute finden viele Neufundländer ihre Erfüllung in der Wasserarbeit.

Schwarzer Neufundländer am See

Bild & Quelle: Svenja Vetter / Neufundländer in Not

Sehr komfortorientierte Hunde – bis das Wasser kommt

Die sanften Bären (so werden sie häufig von Liebhabern und Besitzern genannt) sind trotz ihrer Größe extrem verschmust und kinderlieb, deshalb kommt für sie die Zwingerhaltung unter gar keinen Umständen in Frage. Ein Haus mit Garten reicht den Hunden vollkommen aus, um einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen nachzukommen: Schlafen.
Der Neufundländer ist kein träger Hund, aber er wird niemals so bewegungsfreudig sein wie beispielsweise ein Australien Shepherd.

Sollten Sie allerdings an einem Teich, Fluss oder selbst dem kleinsten Bächlein vorbeikommen, kann sich der Neufundländer in der Regel nicht mehr halten.

Empfindlich sollte man mit diesen Hunden nicht sein, da bei so viel Hund auch schon mal viel Haar und Dreck entstehen kann.
Eine konsequente aber liebevolle Erziehung sollte der Neufundländer schon ab dem Welpenalter an genießen, den einen 69 kg schweren Rüden, der unbedingt ins Wasser springen möchte, hält man nicht so einfach. Erwarten Sie dennoch keinen Kadavergehorsam, den der Neufundländer wird sich fünf Mal überlegen ob Ihr Kommando wirklich sinnvoll ist, es aber schließlich nur Ihnen zuliebe doch tun.

Neufundländer strahlen eine enorme Ruhe aus

Wenn Sie darüber nachdenken einem solchen Bären ein Zuhause zu geben, sollten Sie sich an den Gedanken gewöhnen öfter mit fremden Menschen in Kontakt kommen zu müssen, den durch seine ruhige Ausstrahlung und das teddyhafte Aussehen, verzaubern diese Hunde allerlei Menschen auf der Straße.

Der Neufundländer wird neben Ihnen stehen und mit einer Seelenruhe jedes noch so ruppige Streicheln und Tätscheln über sich ergehen lassen.

Achtung beim Welpenkauf!

Achten Sie beim Welpenkauf allerdings bitte daran einen seriösen Züchter aufzusuchen. Auch wenn der billige Preis verlockend scheint, Sie tun sich und vor allem dem armen Welpen nichts Gutes. Wenn Sie einer Hundeseele helfen möchten und einen erwachsenen Hund suchen, gibt es zahlreiche Vereine, welche Neufundländern eine zweite Chance geben.

Ein Tierschutzverein für Neufundländer

Einer dieser Vereine ist beispielsweise „Neufundländer in Not e. V.“. Dieser eingetragene Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Neufundländer aus schlechter Haltung, wegen Umzug, Scheidung, Todesfall etc. aufzunehmen und ihnen das beste Zuhause zu suchen.

Schwarzer Neufundländer in der Innenstadt

Bild & Quelle: Svenja Vetter / Neufundländer in Not


Die Herkunft oder Vereinszugehörigkeit ist dabei egal, die ehrenamtlichen Mitglieder stehen zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit um jedem einzelnen Hund, die beste Versorgung zukommen zu lassen. Die unzähligen Aufgaben von „Neufundländer in Not e. V.“ umfassen die Finanzierung von Arztkosten, Unterbringung in Pflegestellen, der Freikauf von schlecht gehaltenen Hunden und die Vermittlung in ein neues Zuhause.
Jeder Hund wird bei seiner Ankunft in der jeweiligen Pflegestelle umfassend medizinisch untersucht und ggf. behandelt. Erst nach einer sehr gründlichen Vorkontrolle bei den Interessenten, werden die Hunde durch einen ehrenamtlichen Mitarbeiter in sein neues Zuhause gebracht.
„Neufundländer in Not e. V.“ blickt heute auf eine über 20-jährige, erfolgreiche Arbeit für in Not geratene Neufundländer zurück. Damit dies so bleibt, ist der Verein auf Spenden und Pflegestellen angewiesen. Bitte besuchen Sie die Internetseite des Vereins für noch mehr Informationen, aktuelle Notfälle und erfolgreiche Vermittlungen.
Der Verein „Neufundländer in Not e. V.“ freut sich sehr über Ihren Besuch.

Ein Gastbeitrag von Svenja Vetter

Alle Beitragsbilder & Quellen: Svenja Vetter / Neufundländer in Not