Was essen Tiere eigentlich so? Was Hunde fressen, wissen wir ja hoffentlich alle. Das hier soll auch nicht der hundertste Text über das beliebte Thema Barf werden. Ich will mich lieber einmal damit beschäftigen, was andere Tiere gerne fressen und was für sie gesund ist. Als Hundefreund fragt man sich nun vielleicht, warum sollte es mich interessieren, was Hasen und Igel sich zum Frühstück wünschen. Einigen denken sicher auch direkt an Grünzeug jeder Art und das Thema ist für sie erledigt. War es für mich auch, denn ich hatte noch keine Hunde. Nun bin ich viel zu oft damit beschäftigt meine kleinen Monster von Brot, Brötchen und ganzen Haufen von irgendwelchen Körnern und Getreide fernzuhalten. Überall liegt es rum. Müll für die Menschen, aber die Hasen sollen es fressen.

Dass ein großer Teil dieser Backwarenmumien in den Mägen verfressener Labradore endet, ist dem Naturfreud von nebenan scheinbar vollkommen egal.

Brotkrumen im Wald

Bild & Quelle: Nadine Brandt

Lesen hilft

Ich kann da zwar nur für mich sprechen, aber wenn ich den Tieren auf der Wiese vor dem Haus etwas Gutes tun möchte, würde ich durchaus zuerst einmal fünf Minuten dafür investieren nachzulesen, was dieses Gute denn überhaupt ist. Länger dauert es nämlich nicht, bis einem die ersten Internetseiten um die Ohren hauen, wie ungesund Brot für die niedlichen Nager ist.
Das Salz im Brot ist für Kaninchen schädlich, der Schimmel ist giftig und durch das Getreide werden sie fett.

Ich könnte mich ja für meine Hunde freuen. Einerseits sind ihre Chancen, ein fettes Kaninchen zu fangen sicher besser, als bei einem gesunden. Andererseits ist das unsportlich.

Die Leute, die mit ganzen Plastiktüten voller hartem Brot und Haferflocke, die sich jenseits ihres Haltbarkeitsdatums befinden, die Gebüsche stürmen, denken wirklich sie seien tierlieb. Wenn das so weiter geht, sind unsere Parks bald dicht besiedelt von Kugelkaninchen und Schwabbelente. Kaum ein kleines wild lebendes Tier ist sicher. Meisenknödel auf der Wiese, Brötchen am Ufer.

Überall leuchtet es

Rattengift Büchse

Bild & Quelle: Nadine Brandt


Ein anderes Phänomen wird von diesen Tierfreunden anscheinend nicht in näheren Zusammenhang mit ihrem Verhalten gebracht. An jeder Hausecke findet man Ratten und Mäusefallen. Verstehe ich gar nicht. Ich denke nicht, dass die ungeliebten Nager in die Keller krabbeln, wenn auf den Wiesen der Abfall der letzten Bäcker-Shopping-Tour vergammelt. Überall sieht man die orange leuchtenden Warnschilder. Was für ein Kreislauf.
Rattengift

Bild & Quelle: Nadine Brandt

Der Hase wird es euch danken

Also warum interessiert es mich, was Hase und Igel gerne fressen? Weil ich es bin, die ihre Hunde an der Leine behalten muss, wenn sie nicht will, dass er beim Toben im Gebüsch oder am Wegesrand etwas frisst, das ihm im besten Fall eine Magenverstimmung einbringt.

süßer kleiner Kokoni Hund

Bild & Quelle: Nadine Brandt


Tut euch selbst, den Hasen, euren Hunden und sogar den Ratten einen Gefallen. Wenn ihr jemanden seht, der altes Brot oder anderen Müll im Park, im Wald oder wo auch immer verteilt, klärt denjenigen bitte darüber auf, dass er ganz und gar nichts Gutes tut. Und solltet ihr an einen dieser Menschen geraten, die immer denken, wir Hundehalter denken ja immer nur an unsere Köter, dann lächelt ihn an, bringt kurz das Bild mit dem fetten Kaninchen in das Gespräch ein, und bedankt euch für die günstige Vollwertmahlzeit für euren Hund.

Ein Gastbeitrag von Nadine Brandt

Alle Bilder & Quellen: Nadine Brandt