Obwohl der Name es vermuten lässt, stammt der Australian Shepherd nicht aus Australien, sondern aus den USA. Darüberhinaus verfügt der Australian Shepherd über noch so manch andere interessante Eigenschaft, die Christina Köhler von Rockstar Aussies uns nun näherbringt.

Ein geschichtlicher Abriss zum Australian Shepherd

Man geht davon aus, daß baskische Einwanderer im 19. Jahrhundert, neben ihren Merinoschafen, auch einige Hunde mitbrachten. Es liegen aber auch Berichte und Bilder vor, über die Ureinwohner Amerikas, die Indianer, und ihre „Ghost-Eyed-Dogs“. Anzunehmen ist, daß die „Siedlerhunde“ sich mit den „Ghost-Eyed-Dogs“ vermischten und der Australian Shepherd so entstanden ist.
Jay Sisler, ein bekannter Rodeo Künstler, machte sie in den 50èr Jahren in den USA populär und begeisterte die Massen mit seinen spektakulären Showeinlagen auf Rodeo`s im ganzen Land.

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Amerikanische Farmer wurden schnell auf die intelligenten Hunde aufmerksam und die gezielte Reinzucht begann.
Aussie Hündin zeigt ihre natürliche Hüteveranlagung

Aussie Hündin zeigt ihre natürliche Hüteveranlagung
Bild & Quelle: herzkamper-aussies.de, via Christina Köhler

Der Australian Shepherd, liebevoll Aussie genannt, ist kein reiner Hütehund, sondern wurde damals als „Ranchdog“ eingesetzt:

Selbstverständlich war er eine grosse Hilfe bei der Arbeit am Vieh aber er hatte auch eine Schutzfunktion und beschützte die Farm und „seine“ Menschen.

ganz viele kleine Australian Shepherds

Australian Shepherd Welpen aus Arbeitslinien
Bild & Quelle: herzkamper-aussies.de, via Christina Köhler

Alles begann mit ‚Las Rocosa‘ – Aussehen des Australian Shepherds

Ernest und Elaine Hartnagle gründeten den weltweit ersten Aussie Kennel im Jahr 1955 unter dem Namen „Las Rocosa„. Diese Zucht besteht heute noch und steht für gesunde, intelligente und vor allem vielseitige Australian Shepherds.
Heutzutage ist die Rasse extrem populär geworden, was sicherlich mit ihrem attraktiven Erscheinungsbild zusammenhängt.

Von der Statur her, handelt es sich um einen Hund von mittlerer Größe und Knochenstärke. Er ist aufmerksam und lebhaft, zeigt Stärke und Ausdauer, kombiniert mit einer außergewöhnlichen Beweglichkeit. Er ist etwas länger als hoch und verfügt über ein Fell mittlerer Länge, das weder besonders weich noch besonders hart ist. Die Fellfarbe ist äußerst variationsreich. Besonders auffällig ist seine natürliche oder auch kupierte Stummelrute.

Australian Shepherds sind ganz aussergewöhnliche Hunde

Sie sind überaus intelligent, zäh und ausdauernd, lieben „ihren“ Menschen über alles und haben einen sehr großen Arbeitswillen „will to please“. Sie arbeiten gerne und gut, lernen sehr schnell und bieten sich für jeden Einsatzzweck an.

Typvoller Australian Shepherd Welpe mit markanter Zeichnung.

Typvoller Australian Shepherd Welpe mit markanter Zeichnung.
Bild & Quelle: herzkamper-aussies.de, via Christina Köhler


Der Australian Shepherd bringt eine gehörige Portion Schutztrieb mit.

Es gibt aber auch unerwünschte Verhaltensweisen

Einige dieser Attribute klingen erst einmal sehr gut, können aber auch rasch unerwünschte Verhaltensweisen mit sich
bringen! Durch ihre Intelligenz lernen sie auch schnell negative Dinge, tricksen ihre Menschen aus und es kann, bei Unterforderung des Hundes, sehr schnell zu unerwünschtem Verhalten kommen.
Die Hunde brauchen eine konsequente aber liebevolle Führung und für die Auslastung des Aussies benötigt man eine Portion Fingerspitzengefühl.
Ein junger Aussie muss „Ruhephasen“ kennenlernen – sonst wird er schnell hyperaktiv und fordert immer mehr von seinem Besitzer.
Durch ihre hohe Intelligenz sind sie in der Lage, ihre Menschen zu lesen und nutzen jede Schwäche sofort aus.
Der Australian Shepherd kann, wenn er nicht richtig geführt wird, sehr schnell zum Dauerkläffer werden oder er beginnt, Kinder zu hüten und setzt dabei auch seine Zähne ein!
Es kann auch passieren, daß er Besucher in das Haus lässt aber nicht wieder hinaus…
Ein Aussie, der sich selbst überlassen, sein Leben im Garten fristet, wird diesen bewachen, Passanten anbellen und wahrscheinlich aus Langeweile die Gartengestaltung übernehmen, was meistens nicht den Geschmack seiner Besitzer trifft.

Dein persönlicher Schatten mit vielfältigen Interessen

Der Australian Shepherd ist absolut ungeeignet für Zwingerhaltung, da er die Nähe zu seinen Menschen unbedingt braucht.
Er lebt für seine Menschen und folgt ihnen, wie ein Schatten.

Australian Shepherd mit Frisbee im Maul

Da sie sehr schnell lernen und gerne arbeiten, trifft man Aussies in fast allen Bereichen des Hundesports an. Sie sind eben echte Allrounder!
Bild & Quelle: herzkamper-aussies.de, via Christina Köhler


Da der Aussie so vielseitig ist, kann man mit ihm in allen erdenklichen Bereichen arbeiten. Er bietet sich für jede Art von Hundesport an, ist ein toller Partner beim Joggen oder Fahrrad fahren, ist ein exzellenter Reitbegleithund und kann , bei entsprechender Veranlagung, in der Therapiearbeit eingesetzt werden.

Für wen ist der Australian Shepherd geeignet?

Empfehlenswert für diese Hunderasse ist ein Zuhause bei aktiven Menschen die gewillt sind, sich mit dem Hund zu beschäftigen.

Australian Shepherd im Portrait

Schicker Red Tri Rüde aus Showlinien
Bild & Quelle: herzkamper-aussies.de, via Christina Köhler


Er muss nicht jeden Tag auf dem Hundeplatz arbeiten und braucht keine stundenlangen Spaziergänge. Was er aber braucht, ist eine klare Führung, das Setzen von Grenzen und Menschen die den Spagat zwischen Unterforderung und Überforderung schaffen.
Menschen die erkennen, daß diese Hunde, obwohl sie sich permanent anbieten, Ruhephasen benötigen und ihn in der restlichen Zeit, seinen Anlagen gemäß, fordern und fördern.

Wie kann man diese Hund auslasten und beschäftigen?

Durch ihre Ausdauer ist es fast unmöglich, diese Hunde körperlich auszulasten. Daher ist es zwingend notwendig, einen Australian Shepherd auch geistig zu fördern.

Die meisten Australian Shepherds lieben das nasse Element.

Die meisten Australian Shepherds lieben das nasse Element.
Bild & Quelle: herzkamper-aussies.de, via Christina Köhler


Das kann auf vielfache Art und Weise erfolgen: Eine solide Ausbildung in jungen Jahren legt den Grundstein und ist unerläßlich für ein angenehmes Zusammenleben mit dem Hund. Danach sollte man sich eine Beschäftigung suchen, die dem Hund liegt und welche er gerne macht. Angebote gibt es glücklicherweise mehr als genug und ein Aussie ist meistens in jedem Bereich erfolgreich.

Es kursieren viele Gerüchte über die unterschiedlichen Blutlinien

So unterscheidet man zwischen „Showlinie“ und „Arbeitslinie“.

  • Bei den Showlinien wurde darauf selektiert, möglichst „schöne“ und dem Rassestandard entsprechende Hunde zu züchten.
  • Die Arbeitslinie entstand durch primäre Selektion auf die Arbeitseigenschaften der Hunde – die Optik spielte dabei eine untergeordnete Rolle.
  • Beiden Linien spricht man bestimmte Attribute zu, die oft nicht der Wahrheit entsprechen.
    Es ist ein Vorurteil, daß Showaussies nicht arbeiten können (und wollen) und Aussies aus Arbeitslinien sind keinesfalls „durchgeknallt“ oder schwerer zu führen.

    Australian Shepherd guckt lieb

    Red Tri Rüde vom HOF No1 Kennel Las Rocosa.
    Bild & Quelle: herzkamper-aussies.de, via Christina Köhler


    Um wesensfeste Australian Shepherds zu züchten, benötigt man eine genaue Kenntnis der Blutlinien und dazu gehört eine langjährige Erfahrung des Züchters. Nur dieser ist in der Lage, Hunde gezielt zu verpaaren, gesundheitliche Risiken zu minimieren und klare, führige Hunde zu züchten. Ob diese dann aus Show-oder Arbeitslinien stammen, ist letztendlich egal.