Viele Gipfel – eine Liebe

Heute erzähle ich Euch von unserer großen Liebe.

In der Beziehung zwischen Mensch und Hund gibt es immer wieder Sachen, die eine der Parteien liebt, die andere Seite aber eher fragwürdig bis abstoßend findet.

Ein Beispiel dafür sind Speisen mit Pansen. Für die Zwerge ein Hochgenuss, für mich eine echte Beziehungsprobe.

Dem gegenüber stehen Schokoladenkekse. Für mich eine tolle Sache, für meine Hunde fragwürdig, warum ich nie bereit bin, diese mit ihnen zu teilen.

Und dann gibt es da Sachen, die Hund und Mensch noch mehr zusammenschweißen, die für immer verbinden und unvergessliche Erlebnisse schaffen. Bei uns ist das ganz klar unser liebstes Hobby – Wandern.

Wir machen das viel, oft, lang, ausgiebig und am liebsten immer auf neuen Wegen. Doch es gibt eine Ecke in unserem schönen Land, die hat unsere Herzen gestohlen, sie ist das absolute Wanderparadies und ein wahrer Traum. Der geneigte Leser mag erkennen, dass tiefstapeln nicht meine Absicht war. Doch wo ist dieses Zauberland voller Gipfel, Seen, Bäche und traumhafter Wälder? Für mich als Bewohnerin das Nordens leider sehr weit weg. Doch die Reise lohnt sich und nach unserem letzten Besuch wollte ich gar nicht mehr weg und ich bin mir sehr sicher, den Zwergen ging es ganz genauso.

Doch nun wollen wir dich nicht länger auf die Folter spannen und geben Preis, welchen magischen Ort wir meinen. Die Rede ist vom Bayerischen Wald. Die schiere Menge an Gipfeln, die die 1.000 Höhenmeter übersteigen, ist für so eine Flachlandbewohnerin wie mich absolut überwältigend. Wir haben sie mittlerweile fast alle besucht.

Einen heben wir uns noch auf, er steht jedes Mal auf der Liste, doch bis jetzt kamen bei jeden Besuch so viele neue Ziele dazu, dass der König des Bayerischen Waldes, der Große Arber noch auf uns warten muss. Doch wir waren auf dem Osser, dem Enzian, dem Kleinen Arber, dem Hohen Bogen, dem Riedelstein und auf sie vielen anderen Gipfeln, die irgendwo dazwischen liegen. Doch nicht jede Tour muss einen bis zum höchsten Punkt eines Berges führen. Das Ossergebiet ist ein absoluter Traum.

Dieser wunderbare Berg bringt Hund und Mensch zum Glitzern. Und ja, das meine ich ganz wörtlich. Da es in diesem Gebiet Glimmerschiefer gibt, glitzern die Hunde und man selbst und das Auto und eigentlich alles nach der Wanderung immer ganz wunderbar.

Überall warten Gebirgsbäche auf einen. Was bei sommerlichen Temperaturen eine willkommene Abkühlung für die vierbeinigen Wanderer bietet. Immer wieder kommt man auf wirklich vorbildlich ausgeschilderten Wanderwegen an kleinen Kapellen vorbei. Natürlich bietet der Bayerische Wald einige bekannte Ecken, die man besuchen sollte, doch wir haben die Erfahrung gemacht, dass man auch einfach irgendwo starten kann. Die verschlungenen Waldwege führen einen immer an ganz wunderbare Orte. Und sollte das auserwählte Ziel einen auch mal nicht so überzeugen, war der Weg dahin ganz sicher eine Reise wert.

Ein absoluter Pluspunkt ist auch die Hundefreundlichkeit der anderen Wanderer. Die Zwerge wurden immer freundlich behandelt und niemand stellte ihre Wanderfähigkeit infrage. Das kennen wir auch ganz andern. Doch im Bayerischen Wald sind zwei- und vierbeinige Wanderer gleichermaßen willkommen. Und bei alledem, was es zu sehen gibt, wird es auch ganz sicher nicht langweilig. Wir können jedem Wanderfreund mit Hund nur empfehlen, diese wunderschöne Ecke zu erkunden. Ganz egal, ob traumhafter Bergsee, abgelegener Gipfel, sympathische Berghütte oder wilder Bach, es gibt für Mensch und Hund so viel zu sehen. Man sollte bei der Wahl seiner Touren allerdings bedenken, dass die Bewohner des Bayerischen Waldes eine andere Wahrnehmung bezüglich des Ausflugcharakters haben.

Und so kann eine „angenehme Wanderung“ Bewohner*innen eher flacher Landstriche schon mal ganz schön ins Schwitzen bringen. Emily hat mich das ein oder andere Mal sehr mitleidig angeschaut, wenn ich mich den Berg hoch gequält habe. Doch diese traumhaften Ausblicke können auch einfach nicht umsonst sein.

Also schnappt euch Eure Hunde und ab in die Berge mit Euch – es lohnt sich!                               

 

Ein Gastbeitrag von Die Pfotenpoetin / Nadine Brandt
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Bilder & Text: Nadine Brandt / Canva.com