Eine spezielle Ausbildung als Tierfotograf gibt es nicht. Der Weg geht entweder über eine Fotografenlehre, ein Studium oder man bringt es sich selbst bei. Ich habe meinem Weg zur Tierfotografie über eine Fotografenausbildung gestartet.

 

Wie ich Tierfotograf wurde

Ich heiße Thomas Brodmann und bin seit meiner Jugend an Tieren interessiert. Zwar hatten wir einen Hund, aber erst einmal faszinierten mich vor allem Wildtiere, insbesondere Insekten. Als ich meine Schulzeit beendet hatte, bewarb ich mich um eine Lehrstelle als Fotograf, die ich für zweieinhalb Jahre in München absolvierte. Die Lehre selbst hatte nichts mit Tierfotografie zu tun, damit begann ich in meiner Freizeit. Ich sammelte in der Berufsschule aber viel Wissen über Zeit, Blende, Brennweite, Belichtungskorrekturen, Einsatz von Blitz, Hintergründen und vielem mehr.

Aufgrund meines Interesses an Insekten konzentrierte ich mich häufig auf die Makrofotografie. Es genügte mir nicht, lediglich Schmetterlinge und Co. aufzunehmen, ich wollte noch näher ran, weshalb ich mit einem speziellen Lupenobjektiv sogar die Facettenaugen einer Fliege fotografieren konnte. Mein Bildarchiv begann langsam zu wachsen und ich hielt erste Diavorträge über Insekten und deren Bedeutung für die Natur.

 

Zivildienst im Landesbund für Vogelschutz

Zu meiner Zeit war es noch Pflicht, seinen Wehrdienst oder alternativ Zivildienst zu leisten. Ich entschied mich dafür, den Wehrdienst zu verweigern und hatte das große Glück, eine Zivistelle im Landesbund für Vogelschutz zu ergattern. Hier waren lauter „Tierfreaks“ am Werk. Meinen Zivildienst leistete ich unter anderem gemeinsam mit dem inzwischen berühmten Tierfilmer Jan Haft. Sowohl er als auch mein guter Freund Thomas Eltz hatten großes Interesse an der Tierfotografie, weshalb wir oft gemeinsam in der Natur unterwegs waren, um Insekten, Schlangen, Echsen und anderes Getier zu fotografieren.

 

Reisen als Tierfotograf durch die ganze Welt

Als der Zivildienst zu Ende war, begann ich, die Welt als Tierfotograf zu bereisen. Vor allem Afrika weckte mein Interesse, doch faszinierende Erlebnisse hatte ich unter anderem auch in der Antarktis und den Galapagos-Inseln. Für einen Tierfotografen sind sie das Paradies! Die Tiere kennen keine Scheu, da sie uns nicht als Feinde ansehen. Es ist daher nicht, wie in der Tierfotografie häufig der Fall, notwendig, mit großen Teleobjektiven zu fotografieren, sondern man kann ganz nah ran.

 

Ich wollte auch Geschichten erzählen

Als ich von einer 9monatigen Afrikareise zurückkam, hatte ich soviel erlebt, dass ich nicht „nur Fotos zeigen“, sondern auch darüber berichten wollte. So entschloss ich mich, ein Volontariat als Redakteur zu machen. Ich begann, Fotoreportagen für Zeitschriften zu produzieren. Zudem startete ich, als Reiseleiter zu arbeiten – unter anderem in Afrika, Alaska und Kanada.

Zwischen den Reisen machte ich meine ersten Erfahrungen als Tierfotograf im Bereich Haustiere. Zusammen mit einem Kollegen erhielten wir von der Zeitschrift „Partner Hund“ den Auftrag, ein Sonderheft über Hundesport zu produzieren. Hauptsächlich ging es um Agility, das damals gerade die Welt des Hundesports zu erobern begann. Hundefotografie war schon ein wenig anders, als ich es bisher aus der Wildtierfotografie kannte – doch es machte Spaß und sollte bald einen großen Teil meines Berufs ausmachen.

 

Festanstellung als Redakteur und Fotograf

Seit dem Fotoauftrag für das Hundesportheft war noch nicht viel Zeit vergangen, als ich eine Festanstellung bei den Zeitschriften „Ein Herz für Tiere“, „Partner Hunde“ und „Geliebte Katze“ erhielt. Was tun? Als Freiberufler in der Tierfotografie ist es nicht ganz einfach, immer genügend Geld zu verdienen. Ich entschloss mich, das Angebot anzunehmen und mal zu schauen, wie es mir gefällt. Es sollten fast 15 Jahre vergehen, ehe ich wieder als freiberuflicher Tierfotograf, Autor und Content Creator tätig sein sollte. Die Arbeit gefiel mir und war extrem abwechslungsreich. Ich war zum einen als Redakteur für die Zeitschriften tätig, zum anderen als „rasender Reporter“. Ich führte Interviews, machte unzählige Fotoproduktionen, schrieb Artikel und entwickelte mich zunehmend auch zum Online-Redakteur.

 

Freiberuflicher Tierfotograf und Autor

Nach 15 Jahren Festanstellung als Redakteur und Fotograf begann ich wieder freiberuflich zu arbeiten. Ich schrieb zwei Bücher, machte Fotoreportagen und spezialisierte mich auf suchmaschinenoptimierte Artikel für Webseiten. Ich entwickelte als einer der ersten eine reine Online-Bilddatenbank für Tierfotos und verkaufte Bilder an Zeitschriften und Bücher. Es gab immer wieder Zeiten, in denen ich mal mehr, mal weniger Fotoproduktionen machte. Aber den Spaß daran habe ich bis heute nicht verloren und biete auch für Privat Fotoshootings rund um München an: