Sie möchten sich auch den besten Freund des Menschen ins Haus holen. Super, nichts leichter als das. Oder doch nicht?
Auf was muss ich achten? Passt denn nicht jeder Hund zu mir? Ist ein Hund aus dem Tierheim oder Tierschutz, denn nicht einfach nur dankbar, dass er jetzt bei mir einziehen darf? So einfach ist es nicht, denn so denken Hunde nicht.

Wie finde ich den für mich perfekten Hund?

Ist die Wohnung hundgerecht?

Erstens stellt sich mal die Frage, ist meine Wohnung hundgerecht? Wohne ich in einer 1-2 Zimmerwohnung, wird’s eng, ausser Sie möchten einen Kleinsthund zulegen, wie zum Beispiel einen Chihuahua oder Yorkshire Terrier.

Wie gross ist Ihre Wohnung?

Haben Sie ein Eigenheim oder wohnen Sie zur Miete?
Wenn Sie zur Miete wohnen, müssen Sie eine Hundehaltung mit dem Mieter absprechen und gegebenenfalls einene Blick in Ihren Mietpvertrag werfen.
Bestenfalls haben Sie ein Haus mit eigenem, eingezäuntem, ausbruchsicheren Garten.

Wie passt der Hund in meine Lebenssituation?

Nun, wie sieht es mit Ihrer Familien- und Lebenssituation aus? Sind Sie verheiratet oder leben Sie mit einem Partner/einer Partnerin zusammen, haben Sie Kinder?
Wie lange sind Sie am Tag abwesend, nicht zu Hause, weil Sie zur Arbeit müssen, und wäre der Hund dann alleine?
Wie lange wäre der Hund jeden Tag alleine?

Ein daran gewöhnter und trainierter Hund kann und sollte mit 4-5 Stunden Abwesenheit klarkommen. Mehr sollte man dem Hund keinesfalls zumuten, erstens muss er irgendwann mal raus, und er wird auch nach so vielen Stunden ausgeschlafen sein, sodass er sich langweilen wird und aus Langeweile passieren meist Missgeschicke, wie Möbel anknabbern oder bellen und heulen.

Das finden Sie, beziehungsweise die Nachbarn dann nicht mehr so toll. Ich finde es persönlich auch nicht besonders wenn man in der Mittagspause mal schnell den Hund Gassi führt und sich wieder für 4-5 Stunden verabschiedet. Dafür hält man sich doch keinen Hund?

Was sich ändert, wenn ich einen Hund habe

Ihr Tagesrythmus wird sich verändern. Sie müssen bereit sein bei jedem Wetter mit dem Hund wenigstens 2-3 Mal am Tag rauszugehen. Und nicht nur vor die Tür oder an die Strassenecke, bis er sein Geschäft erledigt hat. Ein Hund braucht Beschäftigung und Auslauf, damit er ausgelastet und zufrieden ist.

Sie müssen bedenken, dass Sie nicht einfach so spontan verreisen oder wegfahren können.

Was machen Sie mit dem Hund? Natürlich gibt es Hundepensionen, aber auch hier man gut aussuchen, welche für Ihren Hund geeignet ist! Hunde mit Familienanschluss können nach ein paar Tagen Zwingerhaltung für ihr Leben verstört und traumatisiert sein. Auch das dortige Zusammenleben mit anderen Hunden muss ihrem Hund nicht gefallen. Am Besten ist es natürlich, er darf mit. Es gibt mittlerweile so tolle Plätze und Ferienhäuser/-wohnungen, die man mieten kann, wo der Hund sehr willkommen ist. Ihr Hund ist ein Familienmitglied, das lässt man doch nicht einfach zuhause?

Welche Rasse darfs denn sein?

Kommen wir nun zum Thema, wie gross soll der Hund sein, und welche Rasse?

Der Naturbursche

Sie lieben die Natur, lange Wanderungen, sind gerne stundenlang bei jedem Wetter draussen und unternehmen lange Spaziergänge…. dann darf es gerne eine Art Windhund, BorderCollie, oder Australian Shepherd sein, Hunde, die viel Bewegung und Auslastung benötigen und lange und ausdauernd gefordert werden wollen.

Die Couch Potatoe

Sind Sie aber der Couchliebhaber, der lieber einen Hund zur Gesellschaft und zum Schmusen sucht, dann wählen Sie lieber einen gemütlicheren Typen, und vielleicht auch einen kleineren, damit er mit auf die Couch passt.
Aber Achtung, auch Chihuahuas, Yorkshire, Pudel, und vor allem die ganzen Terrierarten sind sehr aktiv und müssen auch ausgelastet werden. Hier reicht es nicht, den Hund in der Tasche durch die Fussgängerzone zu tragen oder zuhause mit dem Laserpointer zu beschäftigen, nur weil sein Mensch keine Lust hat rauszugehen oder der Hund die Pfötchen schmutzig machen könnte!

Der Kinderliebe

Haben Sie Kinder? Nicht jeder Hund ist automatisch kinderlieb und auch Ihre Kinder müssen lernen verantwortungs- und respektvoll mit dem neuen Familienmitglied umzugehen. Hier sind Sie gefragt und dürfen Kinder und Hunde nie unbeaufsichtigt lassen. Die meisten Beissvorfälle passieren immer noch in den Familien und/oder von bekannten Hunden.

Der Einfache

Deshalb ist ein anderer wichtiger Punkt sehr wichtig, wieviel Erfahrung haben Sie mit Hunden? Hatten Sie schon früher im Elternhaus Hunde? Sind Sie mit Hunden aufgewachsen? Hatten Sie noch nie einen Hund? Kennen Sie sich mit der Hundesprache aus? Damit meine ich nicht, dass Sie verstehen, was er sagt, wenn er bellt, sondern ob Sie die Körpersprache des Hundes lesen können? Der Hund sagt uns sehr viel über sein Empfinden mit seiner Mimik und der Körperhaltung. Dies ist sehr wichtig um Anzeichen zu erkennen, sowohl im Training, in der Erziehung und auch in Konfliktsituationen.

Wenn Sie schon etwas Erfahrung mit Hunden haben, und keine kleinen Kinder, ist es der Gedanke wert, vielleicht einen ruhigeren Senioren zu adoptieren?

Die sind meist nicht mehr so anspruchsvoll was lange Gassigänge betrifft und Spielaufforderungen, und freuen sich auf ein gemütliches Körbchen. Nur wenn Sie kleine Kinder haben, sollten Sie diesen Schritt nochmal bedenken. Senioren können schlecht hören und/oder sehen, können Gelenkschmerzen haben, und kleine Kinder, die herum toben und sich schnell und flink um den Hund herumbewegen, können für einen Senioren in Stress aussarten.

Die Entscheidung will wohlüberlegt sein

Am Besten setzen Sie sich und gegebenenfalls Ihr Partner/Ihre Partnerin einmal ganz gemütlich zusammen, und erstellen eine Liste der Vor- und Nachteile, die ein Hund mitsichbringen wird, diskutieren Sie zusammen über die Zeit, die Sie investieren möchten, für Gassigänge, Spaziergänge, Erziehung, Training. Seien Sie sich im Klaren über den Lebenswandel mit allen Kosequenten, denn einen Hund kann man nicht einfach so wieder umtauschen, wenn er nicht passt.

Man muss sich nicht immer binden…

Sie haben auch immer noch die Möglichkeit zwischendurch Hunde aus einem nahegelegenen Tierheim spazieren zu führen. Hier sehen Sie dann auch ob es Ihnen liegt, wielange Sie durchhalten, wenn das Wetter mal nicht so toll ist oder Sie verschnupft odr erkältet sind, und vielleicht finden Sie auch somit den passenden Hund.
Erst wenn Sie sich 100% sicher sind und sich mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin in allen Punkten einig sind, können Sie entscheiden, ob und welchen Hund Sie zu sich nehmen.

Ihre Tania Hoffmann

Bild & Quelle: Tania Hoffmann