Wer seinen Hund auch im Dunkeln freilaufen lassen möchte, greift gern auf Leuchthalsbänder zurück. Das Angebot ist groß, die Qualitätsversprechen der Hersteller sind es meist auch. Welche Produkte taugen wirklich etwas? Fünf Modelle im Test:

1. Reflektorstreifen

Reflektoren sind robust und umweltschonend: kein Batteriemüll, keine empfindlichen elektronischen Bestandteile, lange Haltbarkeit. Es gibt sie als Streifen am Geschirr, Reflektorwesten oder reflektierende Halsbänder.

Reflektoren brauchen ein Mindestmaß an Restlicht, das sie zurückwerfen können. Die Leuchtleistung hängt also stark vom Umgebungslicht ab, langes Fell kann zusätzlich problematisch sein.

Gut geeignet sind reflektierende Elemente, um den Hund für Fahrradfahrer (so sie denn mit Licht fahren) und Autos sichtbar zu machen. Um seinen Hund auch im unbeleuchteten Park im Blick behalten zu können, sind Reflektoren weniger geeignet.

2. Leuchtanhänger

Anhänger mit Leuchtelementen sind günstig, handlich und können dauerhaft am Halsband befestigt werden. Das Licht ist aber nicht das stärkste, so dass der Hund nur aus bestimmten Perspektiven sichtbar bleibt. Die Befestigungsringe oder –karabiner brechen mitunter leicht oder leiern aus.

Hunde können sich beim Spielen daran verletzen. Sind am Halsband noch metallene Marken befestigt, klimpert es beim Laufen, was für Hundeohren unangenehm sein kann.

3. Leuchtie ™

Der Ferrari unter den Leuchtbändern: Die Lichtaura in vielen Farbvarianten ist auch aus hunderten Metern noch problemlos zu sehen. Dass das wasserfeste Leuchtie locker um den Hundehals gelegt wird, spart Gefummel am Verschluss, langes Fell ist kein Problem. Es schaltet sich automatisch ein, wenn der Batterieteil nach unten hängt, und zeitverzögert wieder aus, wenn man es ablegt (keine Blinkfunktion). Wer den Leuchtreif einpackt und vor Verwendung eine Weile unterwegs ist, kann damit rechnen, dass er sich durch Bewegung ständig selbstständig anschaltet. Das Batteriewechseln ist umständlich und für ungeduldige oder grobmotorische Menschen eine echte Nervenprüfung. Gewicht wie Preis sind stattlich.

4. LED-Halsband

Die Lösung für Halter, die ihren Hund nicht wie einen Weihnachtsbaum behängen wollen. Das Nite Ize Night Dawg LED zB. ist ein normales Halsband mit unkompliziertem Schnellverschluss. Bei Bedarf fängt es per Knopfdruck rundum an zu leuchten oder zu blinken. Das Leuchten wird nutzungsabhängig nach drei bis vier Wochen deutlich schwächer, deshalb steht bei langhaarigen Hunden lange vor vollständigem Verbrauch der Batteriewechsel an. Für vierbeinige Houdinis ist dieses Band ungeeignet: man muss es häufig wieder enger stellen. Größtes Manko: Das Batteriefach ist mit vier winzigen Schrauben verschlossen, die alle einzeln mit Minischraubenzieher entfernt werden müssen.

5. Karlie Visio Light USB

Das wasserdichte Karlie Visio Light ist sehr günstig, kann zugeschnitten werden, hat einen An- und Ausschalter, bietet Blink- sowie Dauerlicht und ist leicht und weich. Bei Bedarf streift man es dem Hund einfach über den Kopf. Aufladbar ist das Ganze per USB-Anschluss zB. am Computer. Es wirft eine sehr helle Aura, so dass auch langhaarige Hunde noch in großer Entfernung aus allen Blickwinkeln sichtbar bleiben. Das Dauerlicht hält nur etwa eineinhalb, das Blinklicht etwa zwei Stunden am Stück. Das Band muss also alle ein bis drei Nächte ans Ladekabel.

Übrigens: Die Bundestierärztekammer hat davon abgeraten, blinkende Leuchtbänder zu verwenden. Sie könnten Hunde irritieren.

Fazit:

Die Auswahl des passenden Leuchthalsbandes hängt vom Hund und den Bedürfnissen des Halters ab. Hunde mit kurzen Haaren sind schon mit einem LED-Halsband wie dem Night Dawg gut aufgehoben. Wer einen langhaarigen Hund sein eigen nennt, sollte sich aber auf jeden Fall für ein Modell mit höherer Leuchtkraft entscheiden. Das Leuchtie ™ hat zu Recht einen guten Ruf, ist aber nicht ganz billig und wegen des Gewichts eher für kräftige Hunde geeignet. Von den verglichenen Modellen ist das Karlie Visio Light USB in der Handhabung am nervenschonendsten und hat das überzeugendste Preis-Leistungsverhältnis.

Ein Gastbeitrag von Jennifer Rotter