Um auch ältere, schwächere oder kränkliche Hunde auf gemeinsame Fahrradausflüge mitnehmen zu können, eignen sich Hundefahrradanhänger ideal – nur vielleicht nicht mit der Sicherungsvorrichtung vom Titelbild… Sie sind nicht nur für sportliche Hundebesitzer ein Vorteil, auch für kleinere Besorgungen ist so ein Anhänger sehr praktisch. Der beste Freund des Menschen kann mit und man selbst kommt an die frische Luft. Worauf es beim Kauf zu achten gilt, zeigen die folgenden 6 wichtigsten Qualitätskriterien von Hundefahrradanhängern.

Wann braucht man einen Hundefahrradanhänger?

Bevor man sich mit den wichtigsten Kaufkriterien auseinandersetzt, sollte man sich vorab überlegen, ob überhaupt ein Hundeanhänger benötigt wird. Sinn machen die praktischen Wägen vor allem dann, wenn der Vierbeiner es nicht mehr von sich aus schafft, bei längeren Strecken mitzuhalten. Ansonsten wird der gemeinsame Ausflug eher zur gegenseitigen Belastung als zum Vergnügen. Man tut seinem Hund definitiv nichts Gutes, wenn man ihn dazu zwingt, Schritt zu halten, obwohl ihm offensichtlich die Ausdauer dazu fehlt.

Diesem Hund fehlt nicht die Kondition, er braucht wohl keinen Fahrradanhänger

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Das betrifft häufig Hunde, die schon älter sind oder unter körperlichen Belastungen leiden. Auch kleine Hunde haben oft große Schwierigkeiten, mit einem Fahrrad mitzuhalten, besonders wenn die Strecke länger wird. Andererseits können auch kleinere Hunde sehr fit sein und viel Power beweisen. Die Entscheidung, sich einen Hundeanhänger anzuschaffen, liegt immer beim Hundebesitzer selbst: er weiß schließlich am besten, was das Beste für seinen tierischen Begleiter ist.

 

Prinzipiell sind Hundefahrradanhänger ein praktisches Tool, um gemeinsame Fahrradausflüge oder Besorgungen zu machen. Der Hund kann überallhin mitkommen und bei seinem Herrchen dabei sein, und man selbst kann ohne Einschränkungen an die frische Luft. Doch die wichtigste Frage, die man sich stellen sollte, ist: möchte mein Hund überhaupt im Anhänger mitfahren? Sich einen Anhänger zu kaufen, bevor man weiß, ob es überhaupt einen willigen Mitfahrer gibt, ist ein wenig riskant. Am besten man testet vorher aus, ob der Hund auch offen für das Mitfahren im Hundefahrradanhänger ist.

 

Die goldene Regel dabei: Geduld und ausreichend Übung! Hunde sind genauso unterschiedlich wie Menschen. Während viele voller Tatendrang sind und sich sofort wohlfühlen, sind andere Hunde nicht so begeistert von einem Hundeanhänger und brauchen mehr Zeit, um sich an die Umstellung zu gewöhnen. Diesen Faktor sollte man nicht außer Acht lassen, denn kann ein Hund bei der Fahrt nicht stillhalten, kann das unter Umständen gefährlich werden! Man sollte seinem Hund also auf jeden Fall genügend Zeit geben, sich mit der neuen Anschaffung vertraut zu machen.

6 Tipps für einen guten Kauf

Wenn man den optimal passenden Hundefahrradanhänger für sich und seinen Vierbeiner finden möchte, sollte man sich unbedingt an die folgenden Kaufkriterien halten:

Tipp 1: Häufigkeit der Benutzung

Vorab ist eine der wichtigsten Entscheidungen gewiss die Preisklasse des Hundefahrradanhängers. Wenn man im Vorhinein schon weiß, dass man den Anhänger nur sporadisch nutzen wird, dann reicht in den meisten Fällen ein günstigeres Modell vollkommen aus. Vor allem, wenn die meisten Strecken auf gut asphaltierten Straßen zurückgelegt werden und keine High-End Federung benötigt wird.

 

Möchte man allerdings sehr regelmäßig mit Hund und Fahrrad raus, dann macht es durchaus Sinn, sich in einer höheren Preisklasse umzusehen. Wald- und Wiesenwege, sowie bergiges Gelände und Schotterstraßen bedürfen einer besseren Federung – ergo, ist ein qualitätshöherer Hundefahrradanhänger interessanter. Prinzipiell hat man an hochwertigeren Modellen auch länger seine Freude. Experten-Tipp: Bei guter Pflege, lassen sich hochpreisige Anhänger durchaus auch gebraucht zu guten Preisen weiterverkaufen.

Tipp 2: Großer oder kleiner Hund?

Die Größe des Hundes ist natürlich ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Anhängers. Man kann generell zwischen Modellen mit zwei oder auch drei Rädern wählen. Hat man einen kleinen Hund, so reicht die Variante mit 2 Rädern meistens sehr gut aus. Vorausgesetzt, man möchte keine längeren Joggingtouren unternehmen: dann ist die erhöhte Stabilität durch das dritte Rad eine gute Entscheidung, damit der Hund komfortabel und sicher mitfährt.

 

Noch wichtiger ist eine ausreichende Stabilität allerdings bei großen Hunden, da diese durch das höhere Körpergewicht mehr Erschütterungen verursachen. Deshalb sind drei Räder hier besonders empfehlenswert. Gerät ein instabiler Anhänger während der Fahrt ins Wanken, droht er umzukippen. Ein stabiler Hundefahrradanhänger ist für Hund und Mensch einfach angenehmer und wesentlich sicherer. Man sollte seinen Hund vor dem Kauf daher unbedingt vermessen und seine Größe an das Maximalgewicht, sowie die Abmessungen des jeweiligen Modells anpassen. Wichtig: egal wie groß der Hund ist, er sollte bequem aufrecht sitzen und liegen können!

Tipp 3: Gewicht einkalkulieren

Bedenken sollte man auch das Eigengewicht des Anhängers, da man diesen ohne große Probleme mit dem Fahrrad mitziehen können sollte. Eine Testfahrt wird unumgänglich sein, um auszuschließen, dass der Anhänger auf längere Zeit zu schwer zum Fahren wird. In diesem Fall wiederum sind hochwertige Fahrradanhänger im Vorteil: sie verfügen häufig über einen leichten Aluminiumrahmen.

 

Unser Tipp: ein Anhänger mit maximal 15 Kilogramm ist empfehlenswert. Große Räder sorgen zudem für Erleichterung beim Ziehen. In der Praxis setzen mittlerweile auch sehr viele Hundebesitzer auf das Gespann aus E-Bike und Anhänger.

Tipp 4: Alltagstauglichkeit

Vor dem Kauf sollte natürlich überprüft werden, ob zuhause überhaupt genügend Stauraum für einen Hundefahrradanhänger zur Verfügung steht. Zudem ist es angenehm, wenn sich der Hundefahrradanhänger gut im Auto mitnehmen lässt und generell platzsparend und unkompliziert verstaut werden kann. Einige Modelle können auch als Hundebox für das Auto umfunktioniert werden.

 

Das An- und Aufbauen sollte zudem so einfach wie möglich funktionieren, damit spontane Ausflüge kein Problem sind. Der Anhänger soll den Alltag mit Hund schließlich erleichtern und nicht verkomplizieren.

Tipp 5: Schutzvorrichtungen

Ein weiterer wichtiger Punkt sind unumgängliche Schutzinstallationen. Ein Hundefahrradanhänger sollte auf jeden Fall über ein wasserdichtes Regenverdeck, sowie ein vernünftiges Insektengitter verfügen. So ist der Hund wind- und wettergeschützt. Eine gute Federung ist wie erwähnt zentral, um Verletzungen vorzubeugen. Auch der Ein-, bzw. der Ausgang sollte gut verschließbar sein. Zudem macht es Sinn, sich ein Modell zu suchen, das über eine integrierte Leine verfügt, damit der Hund nicht hinausspringt. Wichtig: die Leine immer an einem Geschirr befestigen, nicht am Halsband!

Tipp 6: Qualitätsmerkmale

Zu guter Letzt lohnt es sich, auf Qualitätssiegel wie das GS-Zeichen oder das TÜV-Siegel zu achten. Ein guter Hundefahrradanhänger sollte der Gesundheit des Hundes zuliebe unbedingt schadstoffgeprüft sein!

 

Als besonders praktisch hat sich außerdem erwiesen, dass die Bodenwanne einfach zu entnehmen und zu reinigen ist. Dies muss man in der Regel sehr oft machen und ist dementsprechend ein sehr praktisches Feature.

 

Über den Autor

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Gerald Bacher ist leidenschaftlicher Radfahrer und verbringt seine Freizeit gerne auf den Radwegen und den Bergen in und um Innsbruck. Mit dem Thema Fahrradanhänger hat er sich intensiv beschäftigt, als er sich über einen teuren Fehlkauf ärgern musste. Mittlerweile weiß er allerdings ganz genau, worauf es bei hochwertigen Anhängern ankommt und gibt seine Tipps auf seiner Website für Fahrradanhänger Zweiradkraft.com an seine Besucher weiter.

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