Isabella Staudt-Millmann könnte man Multitalent bezeichnen, hier erzählt sie wie es dazu kam, dass sie ein Buch über Hunde verfasst hat. Es gibt zahlreiche Hundebücher bzw Hunde Buch Autoren, jedoch kann Isabella Staudt-Millmann eine ganz besondere Geschichte erzählen.

Ein Buch über Hunde zu schreiben, begann als Erinnerungsbuch

Hier gibt es zwei Gründe, die ich allerdings sehr unterschiedlich bewerte. Zum einen schreibe ich einfach gerne und war es immer mein Wunsch, ein Buch zu schreiben. Schon in der Schule und während des Studiums habe ich immer wieder für Zeitungen gearbeitet, weil Schreiben mir Spaß macht und man damit viele Menschen erreichen kann. Dass es ein Buch über Hunde, konkret über meine Hunde wurde erschien mir ganz natürlich, als ich im Jahr 2005 damit anfing – ein Erinnerungsbuch für mich.
Aber während des Schreibens kam noch ein weiterer Grund hinzu. Eigentlich ganz zufällig fiel mir auf, dass ich bei den ersten Entwürfen sehr oft Vergleiche zwischen früher und heute zog.

Dabei wurde mir klar, dass es nicht nur positive Änderungen in der Hundehaltung gegeben hatte.

Während mir in den ersten Jahren mit Dingo eher selten andere Hunde begegnet sind wurde das in den letzten Jahren immer mehr. Als Dingo dann schon alt war und nicht mehr so sicher auf den Beinen nahm ich einen deutlichen Anstieg in der Hundepopulation wahr. Es gab keinen Tag, an dem uns nicht irgendein junger Hund samt Halter begegnete.

Da wurde mir klar, der Hund wurde in den letzten Jahren immer mehr ein Trendthema. Daher wollte ich mit meinem Buch deutlich machen, dass

Welpenkauf und Hundehaltung sehr unterschiedliche Dinge sind.

Ein Welpe ist ein süßes Fellknäul für etwa 4 – 8 Monate. Ein Hund ist ein Partner mit dem man für sehr lange Zeit verbunden ist.

Fremde sehen nicht die Arbeit, die hinter einem gut erzogenem Hund steht

Ich kann nicht mehr sagen wie oft mein Mann und ich gehört haben: „Euer Dingo ist ja so nett – so einen schaffe ich mir auch an!“ Wir haben immer versucht den Leuten zu erklären, dass es toll aussieht, wenn wir mit dem Hund an einem sonnigen Tag in einem Biergarten sitzen und er ein paar Tricks macht und ansonsten unter dem Tisch liegt – aber an einem Herbstabend mit Stürmen und Eisregen sieht weder der Hund niedlich aus noch wir, wenn wir heimkommen und alle so schnell wie möglich ins Haus wollen, triefend und voller Matsch.

Ein Leben mit Hund kann Spaß machen, aber beide Partner müssen daran arbeiten. Außerdem sollte sich jeder potenzielle Hundehalter darüber im Klaren sein, dass kein Hund perfekt erzogen zur Welt kommt. Es ist ja auch kein Mensch fehlerfrei. Mit etwas gutem Willen und Humor klappt aber auch die „Mensch-Hund-Partnerschaft“ – aber nicht von jetzt auf gleich, sondern es braucht seine Zeit.

Buch über Hunde von Isabella Staudt-Millmann

Quelle: Isabelle Staudt-Millmann

Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen

Mir geht es darum, den Menschen klar zu machen, dass es nicht damit getan ist, wenn man Welpen niedlich findet. Man muss sich auf ein Leben mit Hund einstellen. In der heutigen Zeit, in der man Beziehung sehr schnell beendet, in dem man seinen Facebook-Status ändert, ist es mir besonders wichtig allen Leuten die sich einen Hund anschaffen wollen zu zeigen:

Ihr übernehmt damit die Verantwortung für ein Lebewesen und zwar für viele Jahre.

Egal wie es euch geht, der Hund muss versorgt werden – er kann es alleine nicht. Man kann tolle Sachen mit einem Hund machen, aber es gibt keine Garantie dafür.
Zu einem Leben mit Hund gehören eventuell auch unschöne Erlebnisse:

  • Wenn der Hund Brechdurchfall auf dem neuen Wohnzimmerteppich hat oder im Hotel, dann vergeht einem das Lachen.
  • Wenn die Hündin mit 9 Jahren inkontinent wird, dann muss man sich darauf einstellen.
  • Wenn der goldige Welpe eben nicht gesund ist, sondern man die ersten 1,5 Jahre mehr bei Tierärzten als auf dem heimischen Sofa verbringt.
  • Auch einem Hund können Unfälle passieren – er kann sich verletzen, er kann aber auch andere verletzten.
  • Hunde begleiten uns nicht unser ganzes Leben lang, irgendwann müssen wir sie gehen lassen.

Über diese Punkte liest man sehr selten etwas in einem Buch über Hunde…

Von Erfahrungen lernen

Es gibt mehr als ein Buch über Hunde, das man lesen kann, bevor man sich einen Welpen holt – oft sind auch gute Tipps darin enthalten. Aber es wird vieles nicht erwähnt, weil es eben nicht schön und toll ist – das finde ich falsch und das wollte ich anders machen.

Um ein Buch über Hunde in Ratgeberform zu schreiben bin ich nicht qualifiziert genug, daher verpackte ich alles in meine eigene Erfahrungen und Erlebnisse – auch die weniger schönen und auch die sehr traurigen Erlebnisse mit meinen Hunden. Ich habe vom Start meines Buchprojekts bis zur Veröffentlichung fast vier Jahre gebraucht – besonders deshalb, weil ich es schwierig fand die richtige Mischung von humorvoller aber auch ernsthafter Erzählung zu finden.

Übrigens, wer mehr zu Isabella Staudt-Millmann erfahren möchte, kann dies hier tun.

Alle Bilder: Isabella Staudt-Millmann, Quelle: Isabella Staudt-Millmann.