Es ist normal, dass alte Hunde aufgrund ihres geringeren Energieverbrauchs weniger fressen. Leiden sie jedoch an Fressunlust, hast du verschiedene Möglichkeiten, die Situation zu verbessern. Gelingt dies nicht, solltest du rechtzeitig deinen Tierarzt aufsuchen.

 

Alte Hunde fressen weniger

Egal in welchem Alter ein Hund ist: Je mehr er sich bewegt, umso höher ist sein Energieverbrauch. Um diesen auszugleichen, muss er entsprechend viel neue Energie in Form von Futter aufnehmen. Prozentual am meisten fressen Welpen in ihrer Wachstumsphase, prozentual am wenigsten fressen alte Hunde. Sie haben es nicht mehr so mit herumtoben, laufen und ausgelassenen Spielen. Wer in dieser Situation nicht aufpasst und seinen Hund ganz normal weiterfüttert, muss damit rechnen, dass er dick wird. Denn ein Überschuss an Energie führt unweigerlich zu Übergewicht. Sollte dein älterer Hund also etwas weniger fressen, dann ist dies zumeist völlig normal und du musst dir keine Sorgen machen. Er passt von sich aus die Futtermenge an seinen Bedarf an. Möglicherweise lässt er hin und wieder eine Mahlzeit aus oder schleckt den Napf nicht ordentlich aus. Solange er regelmäßig Nahrung aufnimmt, dürfte alles in Ordnung sein.

 

Wann ist ein Hund alt?

Wenn dein Hund nicht viel frisst, könnten Alterserscheinungen der Grund sein. Doch wann ist ein Hund eigentlich alt? Abhängig ist dies vor allem von seiner Größe. Leider haben große Hunde fast immer eine deutlich geringere Lebenserwartung als kleine Hunde. Eine Deutsche Dogge ist mit acht Jahren bereits alt, während ein Jack Russel sich in den besten Jahren befindet. Kleine Hund können durchaus 20 Jahre alt werden, weshalb sie erst mit zirka 15 Jahren als alte Hunde gelten. Bei mittelgroßen ist der Eintritt ins Seniorenalter ungefähr mit 10 bis 12 Jahren zu erwarten. Dies sind aber nur grobe Durchschnittswerte. Abhängig ist dies auch von der Rasse und der Körperkonstitution. Dein Tierarzt kann dir beim jährlichen Check sicherlich eine Einschätzung geben, ob er deinen Hund bereits zu den Senioren zählt und daher möglicherweise gewisse Vorkehrungen empfiehlt.

 

Ursachen, warum ein alter Hund nicht frisst

Es kommen verschiedene Gründe in Frage, warum ein alter Hund nicht mehr wie gewohnt fressen mag:

  • Geringerer Energiebedarf
    Wie oben bereits erwähnt, bewegen sich alte Hunde eher weniger und benötigen daher nicht mehr so viel Futter.
  • Zahnschmerzen
    Alte Hunde haben oft Zahnstein mit entsprechend schlechten Zähnen und Entzündungen des Zahnfleisches. Diese können dazu führen, dass ein Hund starke Schmerzen hat und nicht mehr frisst.
  • Beeinträchtigung der Sinne
    Der Geruchssinn und der Geschmackssinn können im Alter nachlassen. Riecht der Hund sein Futter nicht mehr, könnte sein Interesse deutlich zurückgehen.
  • Verstopfung
    Wenn der Verdauungsapparat nicht mehr so ganz mitspielt, könnte eine Verstopfung die Folge sein. In diesem Fall möchte ein Hund nicht mehr fressen, da somit seine Schmerzen zunehmen.
  • Krankheiten
    Bei alten Hunden können die Organfunktionen eingeschränkt sein, welche zu Appetitlosigkeit führen. Unter anderen können die Leber, die Nieren, der Magen und die Schilddrüse betroffen sein.
  • Schwer verdauliches Futter
    Ein Hund in den besten Jahren ist besser in der Lage ein schwer verdauliches Futter zu verarbeiten als ein alter Hund. Achte daher auf die Qualität deines Hundefutters. Hochwertige Hundenahrung besteht aus gut gewählten Zutaten, weist einen hohen Fleischgehalt auf und wird schonend hergestellt.
  • Gelenkschmerzen und Arthrose
    Es ist nicht auszuschließen, dass dem Hund der Weg bis zum Napf oder auch das Herunterbrücken zu beschwerlich ist und er daher weniger frisst.
  • Demenz
    Nicht nur bei Menschen kommt Demenz vor, auch bei Hunden. Von daher könnte dein Hund verwirrt sein und einfach nicht wissen, ob er schon gefressen hat.

 

Wie lange kann ein alter Hund ohne Futter auskommen?

Zwar kann ein gesunder, erwachsener Hund 20 Tage lang ohne Nahrung auskommen, doch dies ist in diesem Fall nicht von Belang. Frisst ein alter Hund zwei Tage lang nichts, solltest du auf alle Fälle zum Tierarzt gehen. Je älter ein Hund ist, umso weniger Reserven hat er und umso wenige kann er auf gesundheitliche Probleme reagieren. Hier ist eine frühzeitige Ursachenfindung anzuraten.

 

Was kann ich tun, wenn mein alter Hund nicht fressen mag?

Siehe dir die oben genannten Ursachen an und versuche erst einmal selbst, den Grund für die Fressunlust zu finden. Sollte der Bedarf lediglich geringer als früher sein, kann dies am gesunkenen Energiebedarf liegen. Dieser sinkt üblicherweise langsam und eher unauffällig. Eine abrupte Verweigerung des Futters hat eher andere Ursachen.

Zähne & Zahnfleisch begutachten
Überprüfe, ob du im Maul etwas Auffälliges feststellen kannst. Vielleicht hängt dem Hund ein Stück Ast zwischen den Zähnen. Möglicherweise leidet er auch an Zahnschmerzen oder sein Zahnfleisch ist entzündet. In diesem Fall solltest du schnell einen Tierarzttermin ausmachen.

Demenz erkennen
Mit einer langsam zunehmenden Appetitlosigkeit kannst du rechnen, wenn der Hund dement ist, was sich üblicherweise immer weiter steigert und durch eine gewissen Orientierungslosigkeit bemerkbar macht. Du musst dann deinen Hund aktiv füttern.

Futter schmackhafter machen
Bei einer Beeinträchtigung der Sinne kannst du eingreifen, indem du beispielsweise Trockenfutter etwas einweichst, damit die Aromen besser verteilt werden. Auch kannst du deinen Hund aktiv zum Futternapf führen oder auf Nassfutter umsteigen. Dieses riecht zumeist intensiver. Steigern lässt sich dieser Effekt noch, wenn du das Futter ein wenig aufwärmst. Dazu kannst du einfach ein wenig heißes Wasser zugeben oder das Hundefutter kurz in die Mikrowelle stellen.

Kot überprüfen
Solltest du neben einem geringeren Interesse an Futter feststellen, dass der Kot deines Hundes sehr hart ist, dann könnte eine Verstopfung der Grund sein. Vielleicht fütterst du zu viele Knochen oder harte Kausnacks? Reduziere diese gegebenenfalls oder verzichte komplett darauf. Hilfreich kann auch die Verwendung von Nassfutter statt Trockenfutter sein. Zudem können Öle, Flohsamenschalen und Leinsamen leichte Verstopfungen lösen.

Näpfe anpassen
Überlege, ob der Hund vielleicht Schmerzen hat, weil er groß ist und sich weit nach unten bücken muss, um zu fressen. Dann kannst du die Näpfe auf ein Podest stellen bzw. eine spezielle Vorrichtung kaufen.

Hochwertiges Futter anbieten
Bei Appetitlosigkeit solltest du in jedem Fall auch einen kritischen Blick auf das Futter werfen. Du benötigst nicht zwingend ein spezielles Seniorenfutter, aber es sollte sich um eine hochwertige und gut verwertbare Hundenahrung handeln, die den Hund optimal mit allen für ihn wichtigen Nährstoffen versorgt.

Zum Tierarzt gehen
Du hast einige Möglichkeiten, auf das Fressverhalten deines Hundes einzuwirken, aber manche Ursachen für eine Verweigerung kann nur der Tierarzt feststellen. Sollte dein alter Hund deutlich weniger fressen als üblich und du kannst nichts daran ändern, dann lasse ihn untersuchen. Per Bluttest, Kotanalyse und Ultraschall können viele Erkrankungen zuverlässig festgestellt und behandelt werden.

Leider lässt sich auch nicht ausschließen, dass dein Hund sehr krank ist und das der Grund ist, warum er nicht mehr frisst. Besprich mit deinem Tierarzt, wie er die Situation einschätzt und ob dein Hund noch ein zufriedenstellendes Leben haben kann. Wenn er dieses verneint, musst du überlegen, ob es an der Zeit ist, Abschied von deinem Freund zu nehmen.

Alter Hund frisst nicht mehr aber trinkt viel

Manche Hunde wollen in bestimmten Situationen weder fressen noch trinken. Einige verweigern dagegen eher die Nahrung, trinken aber viel. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass ihnen die Futteraufnahme Schmerzen bereitet. Sieh dir das Gebiss und das Zahnfleisch genau an, ob hier die Ursache stecken könnte. Vor allem in Zusammenhang mit (hartem) Trockenfutter kann bei Zahnschmerzen und Entzündungen die Bereitschaft Nahrung aufzunehmen, deutlich sinken. Die Konsequenz aus einer Nahrungsverweigerung sind eine Gewichtsreduzierung und zunehmend Mangelerscheinungen.