Wenn Hunde sich kratzen denken viele Hundebesitzer zuerst an einen Flohbefall. Ursachen für den Juckreiz können aber Allergien beim Hund sein. Tierheilpraktiker Claudia Holtkamp weiss Rat.

Leider ist bei unseren Hunden diese Erkrankung inzwischen sehr häufig anzutreffen:
Allergien (Überreaktionen des Immunsystems auf harmlose Stoffe in Nahrung und Umwelt des Tieres) äußern sich bei unseren Haushunden anders als beim Menschen.
Hunde niesen seltener, im Vordergrund stehen Hautsymptomatiken, wie Juckreiz, insbesondere an den Pfoten, Schuppenbildung, Ohrenentzündungen und Schwarzfärbungen der Haut.

Bei Futterallergien kommt noch Durchfall als Symptom in Betracht.

Welche Allergien kommen vor?

Wir unterscheiden drei Gruppen von Allergien:

  • Die erste Gruppe sind die sog. Umweltallergien, hier reagiert das übersensible Immunsystem auf Stoffe die in der Umwelt vorkommen, wie z.B.Pollen Gräser usw..
  • Die zweite Gruppe sind die Futtermittelallergien, hierbei reagiert der Hund auf Stoffe die in seiner Nahrung enthalten sind. Zu nennen wäre hier Eiweiße aus dem Futterfleisch, Getreide, Eier, Soja aber auch bestimmte Fette, die in der Nahrung enthalten sind können für den Hund allergen (allergieauslösend) sein.
  • Die dritte und letzte Gruppe ist die Flohbiß – oder Flohspeichelallergie. Hier reagiert das Immunsystem auf den Speichel des Flohs. Der Juckreiz einer solchen Flohspeichelallergie kann erheblich und unerträglich für den Hund sein! Wenn sie wissen, dass Ihr Hund allergisch auf Flohbisse reagiert, dann schützen Sie ihren Hund konsequent mit Spot ons gegen Flöhe und andere Parasiten. Wenn die Spots nach Anleitung des Herstellers angewendet werden, kann man diese Allergie auf ein Minimum reduzieren.

Schwieriger wird dies allerdings bei den beiden anderen Gruppen der Allergien:
So ist es fast unmöglich den Umweltallergenen aus dem Weg zu gehen oder sie sogar ganz zu meiden. Auch bei Futtermittelallergien ist dies äußerst schwierig.

Wie oft fallen in der Küche doch einmal Häppchen ab, oder der Hund stöbert draußen etwas auf und verspeist es? Es lohnt sich aber bei einer Futtermittelallergie wirklich darauf zu achten, dass der Hund nur Dinge erhält, die er auch verträgt. Mitunter ist es zwar sehr schwierig zu ergründen welche Futterkomponenten das Tier wirklich verträgt. Aber durch sog. Eliminationsdiäten ist dies recht einfach.

Welche diagnostischen Maßnahmen stehen zur Verfügung?

Inzwischen gibt es sehr gute diagnostische Maßnahmen um eine Allergie festzustellen.

 

  • In erster Linie ist hier die Blutuntersuchung zu nennen.
    Da der Körper eines Allergiekranken bestimmte Immunglobuline und Histamin ausschüttet kann man beide Werte im Blut nachweisen,und hat somit quasie die Diagnose gestellt.
  • Weitere wichtige Anhaltspunkte ergibt die gezielte Befragung des Patientenbesitzers.(Siehe auch Test am Ende „Hat mein Hund eine Allergie“?)
  • Intracutantests (Pricktest), die in der Humanmedizin zur Diagnosefindung eingesetzt werden sind in der Veterinärmedizin nur bedingt hilfreich,da es keine spezifischen Testsupstanzen gibt. Es werden humane Testsupstanzen verwendet, sie haben kaum Aussagekraft und können selbst schwere Allergien auslösen. Der Hund ist eben kein Mensch!

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlungsmöglichkeiten von Allergien sind in der Veterinärmedizin begrenzt!

 

  • Antihistamine, wie sie in der Humanmedizin mit großem Erfolg eingesetzt werden,werden von Hunden leider unzureichend verstoffwechselt. Einige Hunderassen können sie gar nicht verstoffwechseln, für sie kann ein Antihistamin tödlich wirken.
  • Deshalb kommt in der Tiermedizin oft Kortison zum Einsatz. Kortison ist ohne Frage in Akutphasen ein sehr hilfreiches Medikament, aber als Dauermedikament äußerst ungeeignet, da es viele Nebenwirkungen hat. Leider sehen dies viele Tierärzte nicht so und verordnen Kortison sehr oft und auch hochdosiert.

 

Welche Alternativen zur Kortisonbehandlung und Tierarztbehandlung gibt es?

In der naturheilkundlichen Behandlung geht man andere Wege, hier schaut man sich das ganze Tier an, auch psychische Faktoren werden berücksichtigt.

Viele Allergiker haben auch seelische Probleme, die manchmal ursächlich für die Allergie sind. Wenn man diese dann in den Mittelpunkt der Behandlung stellt ist die Erkrankung gut händelbar.

Homöopathische Mittel zur Besänftigung des Immunsystems

Ziel einer jeden homöopathischen Behandlung ist das Immunsystem zu besänftigen (keine Unterdrückung wie bei der Kortisonbehandlung).
Dafür stehen gute Homöopathika zur Wahl, die sogar in Studien (allerdings Humanstudien) gezeigt haben, dass sie besser als Antihistamine wirken. Aus langjähriger Erfahrung in der homöopathischen Behandlung von Allergien beim Hund kann ich diese Testergebnisse nur bestätigen.

Auch Ernährungsumstellung beim Hund ist wichtig

Aber die Alternativbehandlung setzt nicht auf Medikamentengabe, auch eine Ernährungsumstellung ist hier Bestandteil der Therapie.

So sollte ein allergischer Hund nicht mit Trockenfutter ernährt werden. In dieser Futterart sind Milben enthalten, auf die die große Mehrheit der Allergiker heftig reagieren. Für den Organismus bedeutet diese Fütterung zweimal am Tag eine Überhäufung mit den Allergenen.

Durch einen Wechsel zur Feuchtfutterfütterung kann man dem Körper diesen Streß ersparen. Dies entlastet den Organismus ungemein und er kann mit dem Kontakt (Umwelt) anderer Allergene besser umgehen. Die Flüssigkeit, die im Naßfutter enthalten ist wirkt sich zudem auch noch sehr positiv auf den Körper aus. So dient das Wasser als Filterstoff. Die Allergene können besser ausgeschieden werden.

Im Internet findet man immer wieder den Hinweis, dass sich Milben durch Einfrieren abtöten lassen und somit dann das Futter auch an Allergiker verfüttern läßt. Leider ist dies eine Fehlinformation!!! Zwar tötet man die Milbe ab,aber die „tote“ Milbe ist noch im Futter enthalten und der Hund nimmt das Allergen mit dem Futter auf.

Allergien beim Hund – eine Zusammenfassung

Zum Abschluß des Textes möchte ich noch einmal kurz zusammenfassen welche Dinge wichtig sind im Umgang mit einem Allergiekranken Hund.
1. Wenn Sie den Verdacht haben, Ihr Hund könnte an einer Allergie leiden, dann lassen sie dies bitte abklären.
Steht die Diagnose sicher fest, dass Allergien beim Hund vorliegen, dann:
2. Vermeiden sie den Kontakt mit den bekannten Allergenen.
3. Halten sie die Umgebung des Hundes sehr sauber. Fast jeder Hund,der an dieser Erkrankung leidet reagiert auch auf Hausstaubmilben und diese lassen sich nur durch konsequente Sauberkeit minimieren. Es macht schon viel aus, die Decken des Hundes regelmäßig zu waschen und täglich zu saugen. Es gibt auch im Fachhandel Überzüge für Betten die antiallergen wirken, auch diese können sie über die Decke ihres Hundes ziehen.
4. Die wohl wichtigste Maßnahme,stellen sie die Ernährung ihres Hundes von Trockenfutter zu Feuchtfutter um.

WICHTIG: Geben sie ihrem Hund kein Kortison ohne über Alternativen nachgedacht zu haben, oder sie ausprobiert zu haben. Allergien sind nicht heilbar,aber mit der richtigen Ernährung und den richtigen Medikamenten und Maßnahmen gut händelbar.

Wenn sie noch Fragen zu der homöopathischen Behandlung von Allergien haben,berate ich sie gerne. Oder besuchen sie mich auf meiner Internetseite www.tierheilpraxis-holtkamp.de

Ihre Tierheilpraktikerin Claudia Holtkamp, Essen

Test : Leidet mein Hund an einer Allergie?

 

  • Wurde der Hund vor der achten Woche abgesetzt?
  • Hat die Mutter eine Allergie ?
  • Wird der Hund überwiegend im Haus/in der Stadt gehalten ?
  • Bekommt er Trockenfutter ?
  • Hatte er einen Haut- oder Darmpilz ?
  • Hat er Durchfall ?
  • Hat er Juckreiz ?
  • Hat er Zahnstein ?
  • Ist er nervös ?
  • Hat er unangenehmen Geruch ?

 

Testauswertung : wenn sie mehr als 6 Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ihr Hund an einer Allergie leidet. Bitte gehen sie mit ihm zu einem Tierarzt oder zu einem Tierheilpraktiker.

Beitragsbild & Quelle: makunin / Pixabay / creative commons public domain